Madretsch
(Kt. Bern, Amtsbez. Nidau). 437 m. Gemeinde und grosses Dorf, Vorort von Biel und von dieser Stadt durch einen Arm der Schüss (Suze) getrennt; 500 m sö. vom Bahnhof Biel. Postbureau, Telephon. 243 Häuser. 3729 Ew., wovon 415 Katholiken. Reform. Kirchgemeinde Mett (Mâche), katholische Kirchgemeinde Biel. 2812 Ew. deutscher, 844 französischer und 33 italienischer Zunge. S. vom Dorf einige Rebberge. Vom Blumenrain über dem Dorf prachtvolle Aussicht auf die Alpen, den Bielersee, Jura und die Stadt Biel.
Die Mehrzahl der Bewohner beschäftigt sich mit Uhrenindustrie und arbeitet in zwei grossen Uhrenfabriken. Viele der männlichen Bewohner arbeiten auch in den Reparaturwerkstätten der Schweizerischen Bundesbahnen. Fahrräderfabrik, grosse Klavierfabrik (eine der bedeutendsten der Schweiz), Seifenfabrik, mechanische Werkstätten. Grosse Handels- und Ziergärtnereien. Geräumiges Schulhaus mit 14 Primarschulklassen (wovon 3 für französisch sprechende Kinder) und 2 Sekundarschulklassen.
Auf Boden der Gemeinde Madretsch
befindet sich der neue städtische Friedhof von
Biel.
Auf dem Moos gegen
die
alte Zihl hin wird Torf gegraben. Sö. vom Dorf ein von zahlreichen erratischen Blöcken durchschwärmter
Wald, der an
schönen Sonntagen von vielen Spaziergängern belebt wird. In Madretsch
besass das Kloster zu St. Alban
in Basel
eine
Wiese, die 1304 an den
Bischof von Basel
überging. Grundeigentümer waren hier ferner noch die
Klöster
Gottstatt und
Bellelay.
Eine alte Korn- und Farbmühle gehörte zur
Herrschaft
Nidau, von der sie die Edeln von
Ligerz
(Gléresse) zu
Lehen erhielten.
Am wurde das Dorf von einer grossen Feuersbrunst nahezu vernichtet. Im
Längholz hat man einen
Schalenstein gefunden. 1304: Mardrez; 1341: Madrez; 1352: Madretsch.