Montagny
les Monts, deutsch Montenach Berg (Kt. Freiburg, Bez. Broye). Gem. und Dorf, am linken Ufer der Broye gegenüber Montagny la Ville; 1,5 km sö. der Station Cousset der Linie Freiburg-Payerne. Gemeinde, mit Bois Girard, Cousset, Grabou und Villarey 114 Häuser, 774 Ew. (wovon 81 Reformierte); Dorf: 36 Häuser, 229 Ew. Kirchgemeinde Tours-Montagny. In Montagny und Tours steht je eine der Jungfrau Maria geweihte Pfarrkirche, in denen der in Tours wohnende Pfarrer abwechselnd den Gottesdienst ausübt.
Getreide-, Tabak- und Obstbau, Viehzucht. Mühlen und Sägen. Herstellung von Wirkwaren, eine Dachschindelnfabrik. Handel mit Wein, Holz, Korn und Mehl. Schöne Ruine eines alten Rundturmes, des letzten Ueberrestes des zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerstörten Feudalschlosses; Reste der ehemaligen Ringmauern des Fleckens. Eigene Herrschaft. 1173 lebten Konrad und Rudolf von Montagny, die dem Kloster Hauterive reiche Schenkungen zuwandten;
1267 leistete Wilhelm von Montagny dem Grafen Peter von Savoyen den Lehenseid;
1301-1335 war Aymon Prior des Klosters Payerne;
ein anderer Aymon ¶
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(1318-1353) heiratete Agnes von Grandson; Peter war 1326 Predigermönch in Lausanne; zu Ende des 14. Und Anfang des 15. Jahrhunderts lebte Theobald von Montagny, der seine Herrschaft dem Bastard von Savoyen, Humbert, zu Tausch gab. 1395 suchten die Berner die Herrschaft heim, und im Krieg gegen Savoyen eroberten und zerstörten die Freiburger das Schloss, mussten es aber durch den Vertrag von Murten 1448 wieder aufbauen. 1478 trat Philibert von Savoyen die Herrschaft um die Summe von 6400 Gulden an Freiburg ab, das sie zu einer Landvogtei umwandelte.