Michèl
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
3163 m. Dritthöchster und westlichster Gipfel der
Bergünerstöcke
(Albulagruppe); imposante und
edle Bergform, die man z. B. schon zwischen Kazis und
Thusis und hinter
Müstail von der Albulabahn aus
bewundern kann. Am
N.-Hang liegt ein kleiner
Gletscher. Nach NW. zweigt ein Gipfelgrat ab, der über die Punkte 2804 und 2691 m
bis zur
Motta Palousa oberhalb
Tiefenkastel und des
Conterser
Steins zieht. Der Piz Michèl
kann von
Alvaneu Bad aus durch das
Schaftobel gefahrlos in 6 Stunden, ferner von
Tinzen und
Savognin im
Oberhalbstein über die Bleisota (2467
m) bestiegen werden und bietet eine schier unermessliche Fernsicht. Er wird zur Hauptsache aus Trias aufgebaut, besonders
aus dem felsauftürmenden Hauptdolomit, dem die Kössenerschichten des Rät und Liasschiefer aufruhen.
Diese letztern enthalten im Schaftobel Versteinerungen (Bivalven und Belemniten). Der N.-Hang an der Albula weist von unten herauf die Triasglieder vom Muschel- oder Virgloriakalk bis zur Obern Rauhwacke der Raiblerschichten auf, während der ganze Komplex im S. (auf Oberhalbsteiner Seite) den grauen (und bunten) Bündnerschiefern aufgesetzt ist, die nach NO. und N. unter den Hauptdolomit einfallen. Diese Schiefer sind die Fortsetzung derjenigen der Lenzerheide und enthalten bei Lenz, Obervaz und Alvaschein Fukoiden.
Sie werden heute als oligocäner Flysch angesehen, der von den mesozoischen Sedimenten (Trias und Jura) überschoben worden ist. Am kompliziertesten gestalten sich die Verhältnisse am W.-Fuss des Bergstockes über dem Conterser Stein (Promaschtgel und Motta Palousa), wo aus den grauen Schiefern noch krystalline Schiefergebilde, Serpentin, dioritischer Grünstein und Diabas hervorbrechen. Südl. und östl. der Motta Palousa finden sich in den bunten Schiefern Manganerze (Abhang von Uigls und Alp von Tiefenkastel, hier in etwa 1880 m).