Manno
114 Wörter, 760 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Manno,
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Manno
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
344 m. Gem. und Dorf, am rechtsseitigen Hang des Thales des Vedeggio und 3 km ssw. der Station
Taverne der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. Postablage. 50 Häuser, 234 kathol. Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde
mit Bedano und Gravesano. Acker- und Weinbau, Viehzucht; Zucht der Seidenraupe. Genossenschaftsmolkerei. In den Schiefern um
Manno
finden sich schöne faserige Aragonitkrystalle. Heimat der beiden im 16. und 17. Jahrhundert lebenden Brüder Antonio
und Provino Porta, von denen jener als Architekt in Deutschland wirkte und dieser 1580 den Palast Farnese
in Rom vollendete und die Kirche zum h. Grab in Piacenza schuf.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Manno,
Karl, Pseudonym von Karl Lemcke (s. d.). ^[= # I., der Große, König der Franken (seit 768), römischer Kaiser (800-814), geb. 2. April 742, ...]
1) Ludwig G., Litterarhistoriker, geb. zu Brandenburg, [* 3] studierte, in Braunschweig [* 4] vorgebildet, seit 1836 in Berlin, [* 5] lebte darauf längere Zeit in Braunschweig und wurde 1863 als Professor der romanischen Philologie an die Universität Marburg, [* 6] 1867 in gleicher Eigenschaft nach Gießen [* 7] berufen, wo er starb. Sein Hauptwerk ist das »Handbuch der spanischen Litteratur« (Leipz. 1855, 3 Bde.). Zahlreiche Aufsätze von ihm befinden sich in Eberts »Jahrbuch für romanische und englische Litteratur«, dessen Herausgabe er 1866 übernahm. Auch übersetzte er Macaulays »Geschichte von England«.
2) Karl, Ästhetiker, geb. zu Schwerin, [* 8] studierte in Göttingen, [* 9] München [* 10] und Heidelberg, [* 11] lebte darauf längere Zeit in Berlin, Paris [* 12] und München, habilitierte sich 1862 als Privatdozent für Ästhetik und deutsche Litteraturgeschichte in Heidelberg, wo er später zum außerordentlichen Professor ernannt wurde, verlegte 1871 seinen Wohnsitz nach München, von wo er 1873 einem Ruf als Professor der Ästhetik und Kunstgeschichte an die Reichsakademie für bildende Künste nach Amsterdam [* 13] folgte. In gleicher Eigenschaft wurde er 1876 an die technische Hochschule in Aachen [* 14] und 1885 an die technische Hochschule und Kunstschule in Stuttgart [* 15] berufen. In weitern Kreisen ist Lemcke besonders durch seine »Populäre Ästhetik« (Leipz. 1865, 5. Aufl. 1879) bekannt geworden, die auch mehrfach in fremde Sprachen übersetzt wurde. Außerdem veröffentlichte er: »Lieder und Gedichte« (Hamb. 1861),
»Geschichte der deutschen Dichtung neuerer Zeit« (Bd. 1: »Von Opitz bis Klopstock«, Leipz. 1871) und bearbeitete zahlreiche Monographien, besonders über die niederländischen Maler;
in Dohmes »Kunst und Künstler«.
Unter dem Pseudonym Karl Manno erschienen von ihm die Romane: »Beowulf« (Berl. 1882) und »Ein süßer Knabe« (das. 1884).