Méry
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Joseph, franz. Dichter, geb. zu Aygualades bei Marseille, [* 2] kam 1824 nach Paris, [* 3] wo er mit A. Barthélemy (s. d.) die berühmten politischen Satiren herausgab, arbeitete 1831 an dem satirischen Wochenblatt »Nemesis«, machte hierauf Reisen nach Italien [* 4] und England und starb in Paris. Ein äußerst geistvoller Mann, mit feuriger Phantasie und umfassender Belesenheit, war eine der Hauptzierden der feinen Zirkel; seine Formengewandtheit und sein glänzender Stil erregten allgemeine Bewunderung.
Von seinen eignen Gedichten sind zu erwähnen: »Mélodies poétiques« (1853); »Napoleon en Italie« (1859) und viele Gelegenheitsgedichte. Seine Romane haben einen großen Leserkreis gefunden;
die bekanntesten sind: »Scènes de la vie italienne« (1837);
»Les nuits de Londres« (1840, 2 Bde.);
»Un amour dans l'avenir« (1841, 2 Bde.);
»Héva« (1843);
die Sammlung »Nouvelles nouvelles« (1853) u. a. Von seinen Theaterstücken sind hervorzuheben die Komödien: »L'univers et la maison« (1846),
»Le [* 5] vrai club des femmes« (1848),
»Une veuve inconsolable« (1850),
»L'essai du mariage« (1855),
»Les deux Frontins« (1858),
»La fiancée aux millions« (1864);
verschiedene Schauspiele (»Le chariot d'enfant«, »Gusman le brave« etc.),
Librettos (»L'imagier de Harlem«, »Herculanum«, »Jeanne d'Arc« etc.) und zwei Bände Salonstücke (»Théâtre de salon«, 1861 und 1865).
Außerdem gibt es von ihm eine Anzahl kleinerer Schriften, Phantasien, Plaudereien etc.
Vgl. Claudin, Méry
, sa vie intime etc. (Par. 1868).