Lyonischer Draht
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Lyonischer
Ware (Lyonische Ware), aus seinem Metalldraht
oder Lahn (geglättetem Draht) hergestellte
Tressen, Borten, Stickereien, Schnüre, Fransen, Quasten etc. sowie auch die hierzu verwendeten Drähte, Platten, Flittern, Bouillons
und Gespinste. Die Ware hat ihren Namen von der spanischen Stadt Leon, wo sie nachweislich zuerst dargestellt wurde, und seit
der Einführung durch Fournier 1570 ist Nürnberg
[* 4] der Hauptsitz dieser Industrie. Man verarbeitet echten
Gold- und Silberdraht
, leonischen Draht, der nur auf der Oberfläche mit Gold
[* 5] und Silber überzogen ist, im Innern aber aus Silber,
resp. Kupfer
[* 6] besteht (und häufig kurzweg, je nach dem Material der Oberfläche Gold- oder Silberdraht
genannt wird), zementierten
Draht (unechten Golddraht
) aus Kupfer, welches durch Zinkdämpfe oberflächlich in Messing verwandelt wurde,
auch versilberten Eisen- und vergoldeten oder versilberten Nickeldraht.
Die Industrie ist in neuerer Zeit durch Benutzung der Galvanoplastik
[* 7] und namentlich auch durch Einführung von Maschinen sehr
wesentlich gefördert worden. Von letztern sind am wichtigsten der Draht
ziehtisch, die Überspinnmaschine, auf welcher Wolle
oder Seide
[* 8] mit dem Draht besponnen wird, und die Vergoldmaschine, eine
Abspulmaschine mit veränderlicher
Geschwindigkeit, auf welcher fertige Silberdrähte oder Gespinste galvanisch vergoldet werden, indem man dieselben mit
einer in sehr weiten Grenzen
[* 9] zu verändernden Geschwindigkeit durch Goldbäder leitet. Auch die Lametta und das Krausgespinst
(Frisé) ist ein Erzeugnis dieser Industrie.