Seinen wissenschaftlichen Standpunkt hat Lotze als teleologischen
Idealismus bezeichnet, indem die
Metaphysik
ihren Anfang nicht
in sich selbst, sondern vielmehr in der
Ethik habe. Seine
Schriften sind: »Metaphysik« (Leipz. 1841);
Nach seinem
Tod erschienen
Diktate aus seinen Vorlesungen in 8 Heften (Leipz. 1882-84)
und
»KleineSchriften« (das. 1885-86, 2 Bde.).
Über sein
Verhältnis zu
Herbart,
Weiße und
Leibniz hat er sich ausgesprochen in seinen »Streitschriften«
(1. Heft, Leipz. 1857) gegen I. H.
^[ImmanuelHermann]
Fichte.
[* 7] Seine Werke zeichnen sich sämtlich durch vornehme
Haltung und
geschmackvolle, nicht immer ungesuchte
Darstellung aus.
Rud. Herm.,
Philosoph, geb. zu Bautzen, studierte in LeipzigMedizin und ^[] Philosophie, habilitierte sich 1839
für beide Fakultäten,
wurde 1842 außerord. Professor der Philosophie in Leipzig, 1844 ord. Professor in Göttingen, 1881 in
Berlin, wo er starb. Lotze, von der deutschen Identitätsphilosophie, namentlich durch Chr. H. Weiße (s. d.) und von
Herbart angeregt, hat ein System des «teleologischen Idealismus» begründet, worin er die ausnahmslose
Gültigkeit des kausalen Mechanismus für alles Geschehen der innern wie der äußern Welt durchzuführen
sucht, um zu zeigen, daß derselbe in letzter Instanz nur begreiflich sei als die Realisierung einer Welt von sittlichen
Zwecken.
Eigentümlich ist hierbei die Verbindung der Leibnizschen Monaden, der selbständigen Einzelwesen, mit der absoluten Substanz
des Spinoza. L.s bedeutendste Schriften sind: «Metaphysik» (Lpz. 1841),
«Allgemeine Pathologie und Therapie als
mechan. Naturwissenschaften» (ebd. 1842; 2. Aufl. 1848),