Lophortyx
,
s. Baumwachtel.
Lophortyx
3 Wörter, 27 Zeichen
Lophortyx,
s. Baumwachtel.
(Ortyx Steph.), Vogelgattung aus der Ordnung der Scharrvögel, der Familie der Waldhühner (Tetraonidae) und der Unterfamilie der Baumhühner (Odontophorinae), gedrungen gebaute Vögel [* 3] mit kurzem, kräftigem, stark gewölbtem Schnabel, hakig gebogenem Oberschnabel, vor der Spitze zwei- oder dreimal gekerbtem Unterschnabel, verhältnismäßig langem Hals, gewölbtem, mäßig langem Flügel, kurzem, abgerundetem Schwanz, mittelhohem Fuß und kleiner Halle [* 4] (Haube). Die Baumwachtel (virginische Wachtel, Colinhuhn, Ortyx virginianus Gould), 25 cm lang, 35 cm breit, auf der Oberseite rötlichbraun, schwarz und gelb gefleckt, unten weißlichgelb, rotbraun gestreift und schwarz gewellt, mit einem auf ¶
der Stirn beginnenden weißen Band, [* 6] welches nach dem Hinterhals läuft; die Stirn ist schwarz, ebenso eine vor dem Auge [* 7] entspringende Binde, welche die weiße Kehle einschließt; die Halsseiten sind schwarz, weiß und braun getüpfelt, die Steuerfedern, mit Ausnahme der mittlern graugelblichen, schwarz gesprenkelten, graublau, Auge und Schnabel sind dunkelbraun, der Fuß graublau. Die Baumwachtel bewohnt Nordamerika [* 8] östlich vom Felsengebirge, von Kanada bis zum Golf von Mexiko, [* 9] ist in Westindien, [* 10] auf Ste. Croix und in England eingebürgert, lebt etwa wie unser Rebhuhn, nistet im Mai in einer ausgescharrten Vertiefung und legt 20-24 rein weiße Eier, [* 11] welche das Weibchen in 23 Tagen ausbrütet; ihre Nahrung besteht aus Kerbtieren und allerlei Pflanzenstoffen, namentlich auch aus Getreide, [* 12] sie läßt sich gut zähmen, pflanzt sich in der Gefangenschaft leicht fort und empfiehlt sich durch ihre große Fruchtbarkeit zur Einbürgerung bei uns.
Die Jagd ist schwierig, das Wildbret vorzüglich. Einer nahe verwandten Gattung gehört die Schopfwachtel (kalifornische Wachtel, Lophortyx californianus Bp.) an. Diese ist 24 cm lang, kräftig gebaut, mit kurzem Hals, kurzem, kräftigem, auf der Firste scharf gebogenem Schnabel, mittelhohem Fuß, ziemlich kurzem, merklich abgestuftem Schwanz und kurzen, gewölbten und gerundeten Flügeln, auf der Stirn strohgelb, auf dem Oberscheitel braun, im Nacken blaugrau, schwarz geschuppt und weiß getüpfelt, auf dem Rücken olivenbraun, auf der Oberbrust blaugrau, an der Kehle schwarz, weiß eingefaßt, auf der Unterbrust gelb und am Bauch [* 13] braunrot, hier wie dort mit schwarzer Muschelzeichnung, an den Seiten braun, breit weiß geschaftet; die Steuerfedern sind grau, auf dem Scheitel erheben sich vier unten sehr verschmälerte, sichelartig gebogene Federn; das Auge ist braun, der Schnabel schwarz, der Fuß dunkel bleigrau.
Die Schopfwachtel ist sehr häufig in Kalifornien, bildet im Winter zahlreiche Schwärme, streicht unbedeutend, nährt sich von Gras, Sämereien, Zwiebeln, Knollen, [* 14] Beeren, Insekten, [* 15] lebt in dichtem Gestrüpp und im Wald, gräbt im Winter lange Gänge unter dem Schnee, [* 16] nistet am Fuß eines Baums oder unter einem Busch und legt 15 Eier, welche das Weibchen in 23 Tagen ausbrütet. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend. Der Schopfwachtel ähnlich, aber noch glänzender gefärbt ist die Helmwachtel (L. Gambeli Gould), welche ebenso häufig in Arizona ist, in jeder Örtlichkeit vorkommt, aber dichtes Gestrüpp, besonders Uferweidicht, zu bevorzugen scheint. Man hat seit 1852 in Frankreich und in Deutschland [* 17] versucht, die Schopfwachtel einzubürgern, aber nicht sehr ermutigende Resultate erhalten.