Lithĭum
Li,
Alkalimetall, findet sich stets in
Begleitung von andern
Alkalimetallen, als
Silikat im
Petalit
(1,3-1,7 Proz.),
Lithionglimmer (0,6-2,7 Proz.),
Spodumen (1,7-2,7 Proz.),
Triphan,
Kastor,
Turmalin, als
Phosphat im Triphyllin
(1,6-3,7 Proz.), als Fluorlithium
im
Amblygonit (3,3-4,7 Proz.); in sehr
geringer
Menge findet sich Lithium
weitverbreitet in vielen
Feldspaten,
Kalksteinen,
Meteoriten, in
Quell-,
Fluß- und Meerwasser, in
Pflanzenaschen, in der
Milch, im
Blut; eine
Quelle
[* 2] bei
Redruth in
Cornwall soll in 24
Stunden 400 kg
Chlorlithium
liefern. Zur
Darstellung des Lithiums
zersetzt man die dasselbe enthaltenden
Mineralien
[* 3] mit
Salzsäure, stellt eine nur Alkalichloride
enthaltende
Lösung dar, verdampft diese zur
Trockne und extrahiert aus dem Rückstand das
Chlorlithium mit einer Mischung gleicher
Volumen
Alkohol und
Äther. Das
Chlorlithium wird dann geschmolzen und durch
¶
mehr
den elektrischen Strom zersetzt. So erhält man reines Lithium
als silberweißes, auf frischer Schnittfläche glänzendes, aber
sehr schnell anlaufendes Metall, welches, wie die übrigen Alkalimetalle, unter Steinöl aufbewahrt werden muß. Es ist bei
gewöhnlicher Temperatur knetbar, Atomgewicht 7,01, spez. Gew. 0,593
(es ist mithin der leichteste aller starren Körper), schmilzt bei 180°, ist nur bei sehr hoher Temperatur
flüchtig, entzündet sich an der Luft bei 200° und verbrennt zu Oxyd; es zersetzt Wasser bei gewöhnlicher Temperatur, ohne
sich zu entzünden, ist einbasisch und bildet mit Sauerstoff Lithiumoxyd
(Lithion) Li2O , welches sich in Wasser
zu Lithium
hydroxyd (Lithium
oxydhydrat) LiOH löst.
Letzteres ist dem Natriumhydroxyd ähnlich und bildet mit Säuren die farblosen, meist in Wasser löslichen
Lithium
salze, von denen das kohlensaure und das phosphorsaure Lithiumoxyd schwer löslich sind. Lithiumchlorid (Chlorlithium)
LiCl ist farblos, zerfließlich, sehr leicht löslich in Wasser und Alkohol, schmeckt wie Kochsalz, schmilzt leicht und verflüchtigt
bei Weißglut. Es färbt, wie alle Lithium
salze, die Alkoholflamme karmesinrot. Man benutzt Lithiumsalze
gegen Gicht, da harnsaures Lithiumoxyd
das löslichste aller Harnsäuresalze ist und Lithiumsalze daher geeignet erscheinen,
die gichtischen Ablagerungen von harnsaurem Natron zu lösen. Lithium
salze dienen auch gegen Krupp, Diphtheritis, gelbes Fieber,
zur Bereitung von Mineralwässern und zu Nachtsignalen. Lithium
wurde 1817 von Arfvedson entdeckt und das Metall
zuerst von Davy dargestellt.