Socin
,
Albert, Orientalist, geb. in Basel, [* 2] studierte seit 1862 in Basel, Genf, [* 3] Göttingen [* 4] und Leipzig [* 5] orient. Sprachen. Nach seiner Promotion in Halle [* 6] (1867) hielt er sich noch ein Jahr an der Berliner [* 7] Universität auf; von 1868 bis 1870 lebte er im Orient, wo er zum Teil zusammen mit Eugen Prym wichtige Forschungen über arab. Dialekte, über das lebende Syrische sowie über kurdische Sprache [* 8] machte. 1871 habilitierte er sich an der Universität Basel und wurde daselbst 1873 zum außerord.
Professor ernannt. Im selben Jahre unternahm er eine zweite wissenschaftliche Reise nach Syrien und Palästina. [* 9] 1876 wurde er als ord. Professor nach Tübingen, [* 10] 1890 nach Leipzig berufen. S. ist einer der Gründer des «Deutschen Palästinavereins», in dessen Zeitschrift er Aufsätze und von 1878 bis 1885 die «Wissenschaftlichen Jahresberichte» lieferte. Er veröffentlichte: «Die Gedichte des Alkama» (Lpz. 1867),
«Palästina und Syrien» (in Baedekers Sammlung von Reisebüchern, ebd. 1876; 3. Aufl. 1891),
«Die neuaramäischen Dialekte von Urmia bis Mossul» (Tüb. 1882),
«Arab. Grammatik» (Berl. 1885; 3. Aufl. 1894; auch in engl. Übersetzung erschienen),
«Zum arab. Dialekt von Marokko» [* 11] (Lpz. 1893);
mit Emil Kautzsch;
«Die Echtheit der moabitischen Altertümer geprüft» (Straßb. 1876),
«Die Genesis mit äußerer Unterscheidung der Quellenschriften übersetzt» (Freiburg [* 12] 1888);
mit Prym: «Der neuaramäische Dialekt des Tur 'Abdîn» (2 Bde., Gott. 1881),
«Kurdische Sammlungen» (Bd. 1, Petersb. 1887; Bd. 2, von S. allein, ebd. 1890);
mit Smend: «Die Inschrift des Königs Mesa von Moab» (Freib. i. Br. 1886);
mit Stumme: «Der arab. Dialekt der Houwara in Marokko» (Lpz. 1894).
Außerdem schrieb S. viele Aufsätze für die «Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft».