Polonäse
(franz., ital. polacca), poln.
Nationaltanz im
¾-Takt von
mäßiger
Bewegung und feierlichem, chevalereskem
Charakter, besteht gewöhnlich aus 2 Teilen
von meist 8, auch 10 und 12
Takten und einem
Trio.
Charakteristisch für die Polonäse
sind der Anfang auf den vollen
Takt mit starkem
Accent, der begleitende
Rhythmus: ^[img] und der
Schluß auf dem dritten
Viertel: ^[img] Die Polonäse
hat in einer Defilierkour ^[richtig:
Defiliertour] des polnischen
Adels bei der Thronbesteigung
Heinrichs III. von
Anjou zu
Krakau
[* 2] (1574) ihren
Ursprung und war bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrh. sowohl als
Tanz wie als selbständiges Musikstück auch in
Deutschland
[* 3] sehr beliebt; dann geriet sie in Vergessenheit, kam aber mit Anfang dieses
Jahrhunderts wieder in
Aufnahme und dient bei
den heutigen
Bällen allgemein als Einleitungstanz, wobei die
Gesellschaft den
Saal rundum und in Schlangenwindungen durchzieht,
auch
Touren bildet. Unter den eigentlichen Polonäsen
sind besonders die
Kompositionen des
Grafen
Oginski und die sogen. Kosciuszko-P,
(»Auf, zur
Rach', ihr
Brüder«) berühmt. Ausgezeichnete Konzertpolonäsen
komponierten F.
Schubert und
Chopin.