(Cyaneisenkalium); diesen Namen führen zwei verschiedene Salze, die beide dieselben Elementarbestandteile,
jedoch in verschiedenen Verhältnissen enthalten und ihre Hauptverwendung in der Färberei finden. Es
ist dies:
man erhält es in oft ziemlich großen, gelben, durchscheinenden Kristallaggregaten, die zuweilen
etwas weiß bestäubt und oberflächlich leicht verwittert sind;
die Kristalle sind ziemlich weich und
zähe, schwer zu pulvern;
beim Übergießen mit Säuren entwickeln sie
die giftige Blausäure.
Wie schon aus obigem Namen hervorgeht, enthalten die Kristalle Cyankalium und Eisencyanür, außerdem
aber auch noch Kristallwasser, welches beim Erwärmen entweicht und das wasserfreie Kaliumcyanür als
weißes Pulver zurückläßt. Man bereitet das gelbe B. dadurch, daß man stickstoffhaltige, organische Substanzen, wie z. B.
Hörner, Klauen, Gerbereiabfälle, altes Leder, früher auch getrocknetes Blut (daher der Name B.), in eine Mischung von geschmolzener
Potasche mit Eisenfeile einträgt. Die geschmolzene und erkaltete Masse wird mit Wasser ausgelaugt und die
Lösung zur Kristallisation gebracht. Außer in der Färberei verwendet man das gelbe B. zur Darstellung verschiedener anderer
Cyanpräparate, zum Härten des Eisens und in der analytischen Chemie. -
2) Das rote Blutlaugensalz (Anderthalb Cyaneisenkalium, Kaliumeisencyanid, Ferridcyankalium, rotes blausaures Kali, Gmelin'sches
Salz, Kaliumferridocyanatum,Kaliborussicum rubrum); es bildet dunkelrubinrote, glänzende, durchsichtige
Kristalle, die viel härter sind, als diejenigen des gelben B. Man bereitet es durch Einleiten von Chlorgas in eine Lösung
von gelben B. und Kristallisierenlassen der Lösung; doch hat man auch noch andere Methoden zu seiner Darstellung. Man behandelt
auch trockenes gepulvertes, gelbes B. in geschlossenen Kammern mit Chlorgas und benutzt dieses noch Chlorkalium
enthaltende Präparat unter dem Namen Blaupulver sogleich zum Färben. - Zoll: Gelbes und rotes gemäß Zolltarif im Anh.
Nr. 5 c.
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Die bekannteste Ferridcyan-Verbindung ist das Ferridcyankalium
Ferricyankalium oder rote Blutlaugensalz
(s. d.), Zustande vorfindet, kann nicht durch die gewöhnlichen Methoden vom Cyan getrennt und nachgewiesen werden, ebenso wie in den Verbindungen des Ferrocyans (s. d.). Das Eisenoxydulsalz dieser eigentümlichen Ferricyanwasserstoffsäure ist das Turnbullblau (s. d.)