Mythen
(Große und
Kleine Mythen
), zwei Berggipfel in den
Schwyzer Alpen (s. d.).
Mythen
649 Wörter, 4'294 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Mythen
(Große und
Kleine Mythen
), zwei Berggipfel in den
Schwyzer Alpen (s. d.).
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Mythen
oder Mithen (Grosser und Kleiner) (Kt. und Bez. Schwyz). 1903 und 1815 m. Zwei stolze Felspyramiden über dem
anmutigen Gelände von Schwyz;
bilden den wirksamen und machtvollen Abschluss des prachtvollen Landschaftsbildes, das sich dem von
Arth Goldau her nach Brunnen fahrenden Reisenden bietet. Ebenso imposant zeigen sie sich dem Blick von Einsiedeln
her. Der mächtige Stock des Grossen Mythen
ragt auch von Zürich
aus gesehen bei günstiger Beleuchtung (d. h. wenn die hinter ihm
den Horizont abschliessenden
Eisgipfel in Nebel oder Dunst gehüllt sind) dunkel und drohend über die Vorberge auf, zeigt
dann aber gewöhnlich schlechtes Wetter an. Beide Mythen
bilden einen auffallenden Gegensatz zu den benachbarten
Höhen, die sanft gerundete Formen zeigen und mit saftig grünen Wiesen und Weiden oder dunkeln Waldungen bestanden sind.
Der Grosse Mythen
(1903 m) erhebt sich in einem Schwung bis nahezu 1500 m hoch direkt über Schwyz.
Sanft geneigte
Wiesen- und Waldhänge mit zahlreichen Häusern und Hütten steigen langsam gegen den Fuss seiner Felswände an, die bei Sonnenuntergang
in feurigem Rot prangen, bei bedecktem Himmel aber als finstere und düstere Mauer in die Höhe streben. Nördl. der beiden
Mythen
führt die Haggenegg, südl. von ihnen die Holzegg und zwischen ihnen die Scharte des sog. Zwischenmythen
von Schwyz
hinüber ins Alpthal und nach Einsiedeln.
Der Grosse Mythen
ist von drei Seiten her unzugänglich, kann aber über den von der Holzegg (1407 m) aus die O.-Flanke erklimmenden
guten Weg, der meist direkt in den Fels gehauen ist, bequem erreicht werden und wird sehr häufig besucht
(3 Stunden von Schwyz
aus). Der von der Scharte des Zwischenmythen her besteigbare, zweigipflige Kleine Mythen
(1815 m) wird weit
weniger gewürdigt; kühne Kletterer leisten sich etwa das Vergnügen, von der Haggenegg aus über den NW.-Grat nacheinander
seine N.- und seine S.-Spitze (1765 und 1815 m) zu erklimmen und dann nach dem Zwischenmythen abzusteigen.
Auf dem Gipfel des Grossen Mythen
steht das 1886 erbaute und von Juni bis
¶
Oktober bewirtschaftete Mythenhaus
, Eigentum der Mythen-Unternehmung und unter Aufsicht der Sektion Mythen des S. A. C. 6 Betten
und Heulager für 30 Personen. Ueber die prachtvolle Aussicht vergl. das von Alb. Heim gezeichnete und gestochene Panorama.
Beide Mythen
gehören zu der langen Reihe der sog. Klippen und bestehen aus Trias- und Juraschichten,
die ohne Wurzel nach unten dem Flysch aufsitzen und daher gleichsam auf und in ihm schwimmen. Diese Schichten weisen aber
nicht helvetische, sondern mediterrane und südostalpine Fazies auf.
Der Grosse Mythen
bildet eine leicht nach S. geneigte normale Mulde von Dogger und Malm (rote Kalke mit Aptychen),
unter der das Eocän ungestört durchstreicht und die auf den in verkehrter Reihenfolge liegenden Malm und Lias des Kleinen
Mythen
hinaufgeschoben erscheint. Auf der Holzegg sind die Verhältnisse ziemlich verwickelt. Die Klippen werden als letzte
Ueberreste einer einst zusammenhängenden mächtigen Deckscholle betrachtet, die im Laufe der Zeit durch Erosion und
Verwitterung zum grössten Teil wieder abgetragen worden ist. Ob sie von N. oder von S. her überschoben wurde, kann zur Zeit
noch nicht mit völliger Sicherheit entschieden werden.
Vergl. darüber Carl Schmidt im Livret-Guide Géologique dans le Jura et les Alpes Suisses. (Lausanne 1894. S. 121 ff., 145 und
146); dann namentlich auch Tobler, A. Geologische Beschreibung der Klippenregion am Vierwaldstättersee.
(Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz. NF. 12; gegenwärtig im Druck). Der Name Mythen
ist bis jetzt noch nicht befriedigend
erklärt. Das Volk der Kantone Schwyz,
Zürich
und Zug
nennt die beiden Gipfel meist «Haggen» und die zwischen ihnen gelegene Alpweide
und Scharte «Mitten».
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Mythen,
zwei Voralpengipfel der Sihlgruppe in den Glarner Alpen (s. Westalpen), nordöstlich von Schwyz, in der Wasserscheide zwischen Sihl (Limmath) und Muota (Reuß). [* 4]
Der Große Mythen, ein steiler Kegel aus Jurakalk, seit dem Waldbrand von 1800 fast kahl, 1903 m hoch, wird oft bestiegen.
Der Kleine Mythen, vom großen durch den Zwischmythensattel (1441 m) getrennt, ist 1815 m hoch;
an seinem Westabhang der Hackenpaß.
Nr. | Ergebnis | Mythen |
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MYTHEN, 1815 m. Felspyramiden
Mythen
Mythen.
MYTHEN, 1815 m. Felspyramiden.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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55.42 | Deutsche Mythologie | . | German. Mythen | (ebd. 1858) |
55.42 | Deutsche Mythologie | Meyer | Indogerman. Mythen | (2 Bde., ebd. 1883‒85) |
51.884 | Arkadien | Immerwahr | Die Kulte und MythenA.s | (Bd. 1, ebd. 1891) |
18.794 | Religionswissenschaft | Elard Hugo Meyer | Indogermanische Mythen | (das. 1883 bis 1887,2 Bde.) |
14.171 | Sage | Henne-Am Rhyn | Die deutsche Volkssage im Verhältnis zu den Mythenaller Völker | (2. Aufl., Wien 1879) |
62.848 | Panofka | "Über verlegene Mythen" | (ebd. 1840) | |
4.767 | Deutsche Mythologie | "Germanische Mythen" | (das. 1859) | |
11.196 | Mannhardt | "Germanische Mythen, Forschungen" | (Berl. 1858) | |
18.794 | Religionswissenschaft | "Die griechischen Kulte und Mythen" | (Leipz. 1887) | |
11.960 | Mythologie | Benfey, Cox | E. H. Meyer | ("Indogermanische Mythen", Bd. 1 u. 2, Berl. 1883-87) |
66.281 | Vermeyen | "Mythen und Bräuche des Volks in Österreich" | (ebd. 1859) | |
18.547 | Kulturgeschichtliche Litteratur | Meyer | "Indogermanische Mythen" | 2. Teil, Achilleus (das. 1887) |
61.558 | Mannhardt | "Germanische Mythen" | (Berl. 1858) | |
9.629 | Kaufmann | Darauf gab sie | "Mythen und Sagen der Indianer Amerikas" | (Düsseld. 1856) |
6.429 | Forchhammer | "Über den Ursprung der Mythen" | (im "Philologus", 1860) | |
10.252 | Kronos | Hoffmann | Mythen aus der Wanderzeit der gräkoitalischen Stämme | (Teil 1: "K. und Zeus", Leipz. 1876) |
14.688 | Schwartz | "Der Ursprung der Stamm- u. Gründungssage Roms unter dem Reflex indogermanischer Mythen" | (Berl. 1878) | |
6.429 | Forchhammer | "Daduchos, Einleitung in das Verständnis der hellenischen Mythen, Mythensprache und mythischen Bauten" | (das. 1875) | |
64.676 | Schwartz | "Der Ursprung der Stamm- und Gründungssage Roms unter dem Reflex indogerman. Mythen" | (Jena 1878) | |
9.629 | Kaufmann | "Mythoterpe" | eine Sammlung von Mythen-, Sagen- und Legendendichtungen (gemeinsam mit K. und Daumer, Leipz. 1858) | |
11.959 | Mythologie | An einer unberechtigten Hineintragung des christlichen Standpunktes in die griechischen Mythen leiden bisweilen die Ansichten von Nägelsbachs | "Homerischer Theologie" | (Nürnb. 1840, 3. Aufl. 1884) |
6.683 | Frida | "Aus den Tiefen", "Glücksträume", "Epische Gedichte", "Vittoria Colonna", "Geist und Welt", "Symphonie", "Mythen" | (2 Bde.) | |
12.200 | Nixen | Mythologie männliche und weibliche Wassergeister der Bäche und Flüsse | Teiche und Seen, ursprünglich Geister der himmlischen Gewässer, daher zum Teil ihre Mythen | (vgl. Elfen). Der Nix (Neck) |
5.488 | Eisvogel | "Eier I" | Fig. 1), welche das Weibchen in 14-16 Tagen ausbrütet. Jung eingefangene Vögel gewöhnen sich leicht, alte nicht immer an die Gefangenschaft. Bei den Alten war der E. Gegenstand vieler Mythen und Fabeleien (vgl. Halkyone) | |
42.727 | KALKALPEN | Altels, Wildstrubel, Wildhorn, Diablerets, Dent de Morcles, Dent du Midi | Tour Sallières. In inniger Verbindung mit den Zentralmassiven stehen Tödi, Windgällen, Eiger, Blümlisalp u. a. Klippen sind Mythen, Buochserhorn, Stanserhorn, Giswilerstöcke etc. Die westschweizerischen Geologen unterscheiden noch als besondere Region die sog. Romanischen Präalpen | (Préalpes romandes), d. h. die Gebiete des Stockhorns und Chablais. |
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