(lat.), Täuschung, auch s. v. w.
Sinnestäuschung; im ästhetischen
Sinn täuschende
Nachahmung der
Natur in
den
Künsten. Dieselbe ist nicht nur gestattet, sondern unerläßlich, solange der
Schein eben
nur für
Schein, dagegen nach
Kants kräftigem
Ausdruck
»Betrug«, sobald er für Wirklichkeit ausgegeben wird. »Der
Schein darf nie die
Wirklichkeit erreichen, und siegt
Natur, so muß die
Kunst entweichen.« Bei theatralischen
Vorstellungen ist die I. (nach
Goethe)
dahin zu beschränken, daß der
Gedanke an
Kunst immer lebhaft bleibe und durch das geschickte
Spiel nur
eine Art von selbstbewußter Täuschung hervorgebracht werde.
(lat.), Täuschung, Einbildung; im Gebiet der schönen Künste die Täuschung,
vermöge deren man sich der angenehmen Einbildung hingiebt, als wäre das Dargestellte die Sache selbst, obschon wir wissen,
daß wir es nur mit einer Nachbildung des Wirklichen zu thun haben. Sie ist nur
dann ästhetisch, wenn sie als Mittel dient, das
Schöne darzustellen, und nicht etwa die Verwechselung des Scheinbaren mit
dem Wirklichen selbst zur Absicht hat. Aus diesem Grunde wendet man bei theatralischen Vorstellungen nicht wirkliche Bäume,
wirkliches Wasser an, sondern künstliche Mittel, die in uns die Vorstellung solcher Naturgegenstände
erwecken und uns in eine ästhetische I. versetzen. Ein Hauptgrund dieses Wohlgefallens beruht auf der Mitthätigkeit unserer
Phantasie, die sich in eine sinnliche Umgebung von edlern Formen und bedeutungsvollern Begebenheiten hineinträumt, als
sie die alltägliche Gegenwart zu bieten pflegt. - In der Psychiatrie ist I. eine Art von Sinnestäuschung,
und zwar die falsche («illusorische») Wahrnehmung wirklich vorhandener
äußerer Objekte bez. Vorgänge auf Grund von Verknüpfung der durch letztere angeregten Sinneseindrücke mit lebhaften Phantasievorstellungen,
sodaß beide (Sinneseindruck und Phantasievorstellungen) zu einem einheitlichen Ganzen zusammenfließen, z. B.
die Auffassung eines beliebigen Geräusches als gesprochenes Wort (Gehörsillusion
), eines Baumstumpfes
als menschliche Gestalt (Gesichtsillusion
). (S. Hallucinationen.) -
Vgl. Sully, Die I. (Bd. 62 der «Internationalen wissenschaftlichen
Bibliothek», Lpz. 1884).
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