L.
(Schöllkraut),
Gattung aus der
Familie der
Papaveraceen, mit der einzigen Art Chelidonium majusL.
(Schwalbenkraut,
Gilbkraut,
Schöll- oder
Goldwurz), ein zartes, bis 1 m hohes
Kraut mit ansehnlicher, ausdauernder
Wurzel,
[* 2] behaartem
Stengel,
[* 3] abwechselnd stehenden, gefiedert-fiederspaltigen Blättern mit doppelt lappig gekerbten, oberseits hell-,
unterseits bläulichgrünen Blättchen. Die gelben
Blüten stehen in einfachen
Dolden, die
Kapsel ist lang schotenförmig, vielsamig.
Es wächst an schattigen
Stellen in
Europa
[* 4] und Nordasien und ist in
Nordamerika
[* 5] eingewandert.
Die ganze
Pflanze ist mit einem scharfen, rotgelben
Milchsaft erfüllt, welchem
sie den bittern, brennenden
Geschmack verdankt.
Der widerliche
Geruch verschwindet beim
Trocknen fast vollständig. Sie enthält an eigentümlichen
StoffenChelerythrin,Chelidonin,
Chelidonsäure und einen nicht näher untersuchten
Farbstoff, das Chelidoxanthin. Das Chelidonium ist schon seit
dem
Altertum in medizinischem
Gebrauch, doch wird es gegenwärtig kaum noch angewandt. Der gelbe
Milchsaft wirkt in kleinen
Gaben reizend, in größern
Gaben narkotisch-scharf und sogar lebensgefährlich. Er wird häufig zum Vertreiben der
Warzen,
auch gegen
Sommersprosse und Hautausschläge benutzt. Die Alten hielten ihn für ein Spezifikum gegen
die
Milzsucht.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Papaveraceen (s. d.).
Die einzige Art, das Schöllkraut oder Schellkraut, auch Gilbkraut, Schwalbenkraut und Warzenkraut genannt, Chelidonium majusL., ist eine in ganz Europa, ebenso im mittlern Asien
[* 6] auf Schutt, an Zäunen, Mauern u. s. w. häufig wachsende
Pflanze. Alle ihre Teile enthalten einen scharfen, rotgelben Milchsaft, dessen sich das Volk zum Vertreiben der Warzen zu bedienen
pflegt. Sie hat gelbe Blumen, welche nicht selten gefüllt (voll) vorkommen und zu end- und seitenständigen Dolden gruppiert
sind.
Die schmächtigen Schoten besitzen bis 2 Zoll Länge. Das Schöllkraut war unter dem Namen Herba Chelidonii
offizinell. Die chem. Analyse hat im Schöllkraut verschiedene Salze und Gummi sowie mehrere eigentümliche Stoffe nachgewiesen:
das Chelidoranthin, den gelben Farbstoff der Pflanze, der bitter schmeckt und auch in Krystallen erhalten werden kann;