Der
Ort, der schon zuzeiten der alten Aquitaner von den Kampanern bewohnt war, liegt in dem
reizenden, vom
Adour durchflossene Campanthal, das sich durch seine
Anmut und malerische Ländlichkeit auszeichnet und durch
JeanPaulsRoman »Das Kampanerthal« verherrlicht worden ist.
(spr. kangpang),JeanneLouiseHenriette, geborne Genest, die treue Dienerin der
KöniginMarie Antoinette, geb. zu
Paris,
[* 2] war schon im 14. Jahr Vorleserin der Töchter
Ludwigs XV. und seit 1770
Marie Antoinettes innige
Vertraute. Sie heiratete den Sohn des Kabinettssekretärs der
Königin und ward ihre erste Kammerfrau und als solche die treueste
Gefährtin und Ratgeberin der königlichen
Familie in der ersten Zeit der
Revolution, aber auch der Gegenstand
des Volkshasses.
Bei der
Bestürzung der
Tuilerien kam sie in die größte
Gefahr. Nach dem
Untergang der königlichen
Familie ging
sie mit ihrem kranken Mann, ihrer 70jährigen
Mutter und einem neunjährigen
Sohne nach Combertin im
Thal
[* 3] von
Chevreuse, wo sie
in ziemlich kümmerlichen Umständen lebte. Nach dem
SturzRobespierres kehrte sie nach
Paris zurück und
gründete eine
Pensionsanstalt für Mädchen in St.-Germain, die bald einen ausgebreiteten
Ruf erhielt.
Bonaparte beauftragte
nach seiner Thronbesteigung
FrauCampan mit der Einrichtung der von ihm gegründeten Erziehungsanstalt für Töchter,
Schwestern
und Verwandte der Mitglieder der
Ehrenlegion zu
Ecouen, welche unter ihrer Leitung bis zu
NapoleonsFall
in hohem
Flor stand, nach der
Restauration aber aufgehoben ward. Sie starb in
Mantes.
Ihre
»Mémoires sur la vie privée
de la reine
Marie-Antoinette« (Par. 1823, neue
Ausgabe 1849; deutsch, Bresl. 1827) eröffnen tiefe
Blicke in das
Innerste des
Hoflebens und geben ein lebendiges Gemälde seines
Glanzes und seines Jämmers. Sie schrieb auch: »De l'éducation«,
ferner
Briefe zweier jungen Freundinnen und ein
»Journal anecdotique« (Par. 1824; deutsch, Stuttg. 1827),
(spr. kangpáng),Jeanne Louise Henriette, geborene Genest, franz. Schriftstellerin, geb. zu
Paris, erwarb sich die Zuneigung der Königin Marie Antoinette, von der sie mit Campan, dem Sohne des Geheimsekretärs der Königin,
verheiratet und als erste Kammerfrau angestellt wurde. Der Schreckensherrschaft entgangen, errichtete sie nach Robespierres
Sturz eine Erziehungsanstalt für Mädchen zu St. Germain. Napoleon ernannte sie zur Vorsteherin der von
ihm gegründeten Erziehungsanstalt für Töchter der Offiziere der Ehrenlegion zu Ecouen. Sie starb zu Mantes. Von
ihr erschienen interessante «Mémoirs sur la vie privée de la reine Marie Antoinette»
(Par. 1823 u. ö.) und «Lettres
de deux jeunes amies» (ebd. 1811 u. ö.). Auch ihr «Journal
anecdotique» (ebd. 1824) und ihre «Correspondance inédite avec la reine
Hortense» (2 Bde., ebd. 1835) sind reich an pikanten Zügen
aus Napoleons, Alexanders I. und anderer bedeutender Männer Leben. Ferner veröffentlichte sie mehrere Schriften über Erziehung;
von diesen werden besonders die «Conseils aux jeunnes filles»
(2 Bde., Par. 1825) geschätzt. -