religiösen Malerei und brachte in dessen strengem Stil für kleinere bayrische Kirchen manche Altarbilder von edler Auffassung
und ansprechendem Kolorit, die aber in weitern Kunstkreisen wenig bekannt wurden; auch eine Reihe von Wandgemälden für
das bayrische Nationalmuseum aus der kirchlichen und Profangeschichte, einen Cyklus von Darstellungen aus dem Neuen Testament
für eine Kirche im Regierungsbezirk Posen und den Karton zu einem Wandgemälde in der Mariahilfkapelle am Gasteig zu München.
Friedrich, Kupferstecher, geb. zu Nürnberg, bildete sich anfangs unter dem Kupferstecher
Ernst Dertinger in Stuttgart (gest. 1866), besuchte dann die dortige Kunstschule unter Bernh.
Neher und in spätern Jahren die Kunstschule in Nürnberg unter Aug. v.
Kreling und
Jäger.
Seine Hauptwerke sind: die Beweinung Christi, nach van Dyck (in der Ägidienkirche zu Nürnberg);
alte
Frau einen Levkojenstock begießend, nach Ger. Dou (im
Belvedere zu Wien), sowie Apfelschälerin, nach Terburg (ebendaselbst).
Julius, Bildhauer, geb. 1824 zu Berlin, bezog mit 14 Jahren
die dortige Akademie, lernte fünf Jahre lang unter dem jüngern Wichmann und Ferd. Aug.
Fischer und arbeitete später als
Gehülfe von
Wredow und
Rauch. Viel Glück machte sein erstes größeres Werk, eine in Zink gegossene Schäfergruppe im sogen.
Sicilianischen Garten bei Potsdam (1850), worauf dann zwei kolossale Gruppen von
Najaden und Seelöwen,
eine Marmorstatue der
Muse Klio (1855) und ein Grabdenkmal des Geheimen Kabinettsrats Illaire folgten.
Nachdem er 1850 die große goldne Medaille der Berliner Akademie erhalten, machte er später auf Staatskosten eine Studienreise
nach Italien und wurde nach seiner Rückkehr mit vielfachen dekorativen Bildwerken,Genre- und allegorischen
Figuren beauftragt, z. B.:
Jäger,
Fischer, Schnitterin, die Monate und die Jahreszeiten. Von den Länder- und Städtefiguren
an der Berliner Börse schuf er die Länder England und Amerika, sodann einen heil. Hubertus als
Patron der Jagd, einen Apollino mit
einem Schwan als Blumenaufsatz, Friedensgenius mit dem Löwen (kaiserliches Palais)
und die anatomischen Figuren eines Hundes und eines Tigers. Eine seiner bedeutendsten Arbeiten der letzten
Jahre waren nach dem Entwurf seines Lehrers
Fischer die zwei kolossalen Marmorgruppen: Preußen und Hannover auf dem Belle-Allianceplatz.
Bei der Konkurrenz für ein Jahn-Denkmal machte er einen geistvollen Entwurf, der leider zu großen Umfang hatte.
Wilhelm, Elfenbeinbildhauer, geb. 1826 zu Wien, war anfangs Kunstdrechsler, besuchte
dann eine Modellierschule und war 1847-53 Schüler der dortigen Akademie, wo er sich namentlich unter Kähßmann ausbildete.
Von 1851 an verfertigte er eine große Anzahl von Porträtbüsten in Elfenbein, durch die er sich einen bedeutenden Namen
machte, z. B. die des Feldmarschalls Radetzky, des
KaisersFranz Joseph, der Kaiserin Elisabeth, der Erzherzogin
Sophie u. a. 1857 besuchte er Venedig, 1861 Paris, wo er die Büste Napoleons III. ausführte,
und 1864 England, wo er die des Prinzen Albert schuf. Seine besten Arbeiten sind die Büste des
KaisersFranz I. (1864) und
die 1868 in Petersburg von ihm angefertigte Büste des
Kaisers Nikolaus in halber Lebensgröße.
(spr. fríhmän), 1) Florence, amerikan.
Bildhauerin, geb. 1836 zu Boston, empfing ihren ersten Unterricht in der Skulptur von Richard
Greenough, dem jüngern Bruder des bekannten Bildhauers Horatio G. (gest. 1852). 1861 zog sie
nach Italien, bildete sich ein Jahr in Florenz unter Hiram
Powers (gest. 1873) aus und gründete dann
ein Atelier in Rom, wo sie seitdem arbeitet. Unter ihren sehr poetischen, oft originellen Schöpfungen der Idealplastik nennen
wir: eine Büste des
Engels Sandalphon (nach
Longfellows Gedicht), ein schlafendes Kind,
Relief der sieben Wochentage, Kammgesims
mit einer Darstellung aus der Sage vom Julfest und die Statue der kleinen Thekla mit dem verwirrten Strang
(aus dem Buch «Die Familie Schönberg-Cotta», Kap.
38).
2) JamesE., amerikan. Genremaler,
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geboren in Neuschottland, trat schon in früher Jugend in die Schule der Nationalakademie zu New York, malte dort eine Zeitlang
und lebte dann viele Jahre in Rom, von wo aus er, wenigstens bis 1868, Bilder in New York ausstellte. Zu seinen besten, bekanntesten
Bildern gehören: die sehr charaktervollen, trefflich ausgeführten Bettler, ein Blumenmädchen, Savoyardenknabe
in London und der schlechte Schuh. In England gab er ein Buch, betitelt: «Italienische
Skizzenmappe», heraus.