Limbus
(lat., »Saum, Gürtel, [* 2] Umgrenzung«),
nach römisch-katholischem
Lehrbegriff einer der Aufenthaltsorte abgeschiedener
Seelen in der
Unterwelt. Er zerfällt in zwei Teile: den Limbus
patrum, auch
Abrahams
Schoß genannt, in dem
sich bis zur
Höllenfahrt (s. d.) die heiligen
Menschen des Alten
Bundes befanden, und den Limbus
infantum, den
Ort der ungetauften
Kinder. - In der
Botanik heißt Limbus
der mehr oder weniger ausgebreitete
Rand verwachsenblätteriger Perigone u.
Blumenkronen,
welcher meist in so viel
Abschnitte geteilt ist, als
Blätter in die
Verwachsung eingegangen sind (s.
Blüte,
[* 3] S. 66). - Bei
Meßinstrumenten ist ein in
Grade geteilter
Bogen,
[* 4] auf welchem die
Größe des zu messenden
Winkels abgelesen wird
(vgl. Mikrometrie).