Liebermeister
,
Karl, Mediziner, geb. zu Ronsdorf bei Elberfeld, [* 2] studierte in Bonn, [* 3] Würzburg, [* 4] Greifswald [* 5] und Berlin, [* 6] ward 1858 Assistenzarzt der medizinischen Klinik in Greifswald, habilitierte sich daselbst 1859, ging 1860 mit Niemeyer als dessen Assistenzarzt nach Tübingen, [* 7] erhielt daselbst die außerordentliche Professur für pathologische Anatomie, folgte 1865 einem Ruf als Professor der Pathologie und Therapie und der medizinischen Klinik nach Basel [* 8] und ging 1871 als Niemeyers Nachfolger in gleicher Stellung nach Tübingen.
Liebermeisters
hervorragendste
Arbeiten beziehen sich auf die
Krankheiten der
Leber,
Nieren, den
Abdominaltyphus, die
Zuckerharnruhr;
in neuerer Zeit sind es vor allem seine Untersuchungen über Wärmeregulierung und Fieber und die Behandlung der fieberhaften Krankheiten gewesen, welche seinen Namen zu Ansehen gebracht haben. Er schrieb: »Beiträge zur pathologischen Anatomie und Klinik der Leberkrankheiten« (Tübing. 1864);
»Beobachtungen und Versuche über die Anwendung des kalten Wassers bei fieberhaften Krankheiten« (mit Hagenbach, Leipz. 1868);
»Über Wärmeregulierung und Fieber« (das. 1871);
»Über ¶
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Behandlung des Fiebers« (das. 1872); »Handbuch der Pathologie und Therapie des Fiebers« (das. 1875); »Vorlesungen über spezielle Pathologie und Therapie« (das. 1885-87, Bd. 1-3) und verschiedenes in Ziemssens »Handbuch der speziellen Pathologie«.