Erzgießer und Bildhauer der neuattischen Schule, arbeitete etwa 370–325 v. Chr. Als reizvoll wird sein
Ganymedes, vom Adler emporgetragen, geschildert. Eine wohlerhaltene Nachbildung dieses Bronzewerkes in
Marmor befindet sich im Vatikan
[* 9] zu Rom.
[* 10] Mit andern Zeitgenossen, namentlich Skopas, zusammen wird Leochares als Arbeiter am Mausoleum
(s. d.) genannt. Ferner schuf er eine Anzahl Porträtstatuen. Namentlich waren
von ihm die aus Gold und Elfenbein gefertigten StatuenAlexanders d. Gr., seines Vaters Philipp und seiner Mutter Olympias
nebst Philipps Eltern im Philippeion zu Olympia. Von der Komposition eines gemeinschaftlich mit Lysippus gefertigten Werkes
in Delphi, das, Alexander d. Gr. auf der Löwenjagd darstellte, giebt ein Relief aus Messene (abgebildet im «Jahrbuch des Archäologischen
Instituts», Ⅲ, Berl. 1888, Taf. 7) eine Vorstellung. Neuerdings ist auch der Apollon von Belvedere auf
Leochares zurückgeführt worden.