Titel
Lemcke
,
1) Ludwig G., Litterarhistoriker, geb. zu Brandenburg, [* 2] studierte, in Braunschweig [* 3] vorgebildet, seit 1836 in Berlin, [* 4] lebte darauf längere Zeit in Braunschweig und wurde 1863 als Professor der romanischen Philologie an die Universität Marburg, [* 5] 1867 in gleicher Eigenschaft nach Gießen [* 6] berufen, wo er starb. Sein Hauptwerk ist das »Handbuch der spanischen Litteratur« (Leipz. 1855, 3 Bde.). Zahlreiche Aufsätze von ihm befinden sich in Eberts »Jahrbuch für romanische und englische Litteratur«, dessen Herausgabe er 1866 übernahm. Auch übersetzte er Macaulays »Geschichte von England«.
2)
Karl,
Ästhetiker, geb. zu
Schwerin,
[* 7] studierte in
Göttingen,
[* 8]
München
[* 9] und
Heidelberg,
[* 10] lebte darauf längere Zeit
in
Berlin,
Paris
[* 11] und
München, habilitierte sich 1862 als
Privatdozent für
Ästhetik und deutsche Litteraturgeschichte
in
Heidelberg, wo er später zum außerordentlichen
Professor ernannt wurde, verlegte 1871 seinen
Wohnsitz nach
München, von
wo er 1873 einem
Ruf als
Professor der
Ästhetik und
Kunstgeschichte an die Reichsakademie für
bildende Künste nach
Amsterdam
[* 12] folgte. In gleicher
Eigenschaft wurde er 1876 an die technische
Hochschule in
Aachen
[* 13] und 1885 an die technische
Hochschule und
Kunstschule in
Stuttgart
[* 14] berufen. In weitern
Kreisen ist Lemcke
besonders durch seine
»Populäre
Ästhetik« (Leipz.
1865, 5. Aufl. 1879) bekannt geworden, die auch mehrfach in fremde
Sprachen übersetzt wurde. Außerdem veröffentlichte er:
»Lieder und Gedichte« (Hamb. 1861),
»Geschichte der deutschen Dichtung neuerer Zeit« (Bd. 1: »Von Opitz bis Klopstock«, Leipz. 1871) und bearbeitete zahlreiche Monographien, besonders über die niederländischen Maler;
in Dohmes »Kunst und Künstler«.
Unter dem Pseudonym Karl Manno erschienen von ihm die Romane: »Beowulf« (Berl. 1882) und »Ein süßer Knabe« (das. 1884).