Leisnig
,
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig,
[* 2] Amtshauptmannschaft
Döbeln,
[* 3] in fruchtbarer und anmutiger
Gegend an der
Freiberger Mulde und an der
Linie
Leipzig-Döbeln-Dresden der
Sächsischen Staatsbahn, 155 m ü. M.,
hat eine evang.
Pfarrkirche, eine
Realschule, eine
Drechsler- und Bildschnitzerschule, einen
Altertumsforschenden
Verein, ein
Amtsgericht, 3 Tuchfabriken,
Kratzen- und Wagenfabrikation, eine
Eisengießerei,
[* 4] eine große
Kunst- und Handelsmühle,
Kunst-
und Handelsgärtnerei, Stuhlbauerei und (1885) 7315 Einw. An der
Mulde das
Bad
[* 5]
Mildenstein mit irisch-römischem und
Kiefernadelbad und auf steilem
Felsen das alte
Schloß
Mildenstein (jetzt Amtsgerichtslokal). - Leisnig
war seit 1081 im
Besitz der
Grafen von
Groitzsch. Um 1157 kaufte es
Kaiser
Friedrich
I. und setzte
Burggrafen hier ein, die erst 1538 im Mannesstamm erloschen, aber ihre
Burg schon 1365 an
Meißen
[* 6] überließen.