Lehrtruppen
,
aus abkommandierten Mannschaften der Truppenteile einer Waffe gebildete Abteilungen, durch welche die Gleichmäßigkeit der Ausbildung der Waffe im Bereich des ganzen Heers sichergestellt sowie Änderungen in den Reglements, in der Ausbildung und Ausrüstung etc. versucht werden sollen. In Preußen [* 2] tritt ein Lehrbataillon zu vier Kompanien alljährlich am 15. April in Potsdam [* 3] aus kommandierten Offizieren und Mannschaften der Infanterie und Jäger des 1.-15. Armeekorps sowie des Seebataillons in Stärke [* 4] von 22 Offizieren, 2 Ärzten, 1 Zahlmeister, 63 Unteroffizieren und 664 Mann zusammen.
Vom 1. Okt. bis 15. April bleibt nur eine Stammkompanie bestehen. Die
Feld- und Fußartillerie bildet eine Lehrbatterie und eine
Lehrkompanie bei der
Artillerieschießschule. An die
Stelle der bis 1866 vorhandenen Lehreskadron in
Schwedt
[* 5] a. O. ist jetzt
das
Militärreitinstitut in
Hannover
[* 6] getreten, zu welchem
Offiziere,
Unteroffiziere und
Gemeine der
Kavallerie und
Feldartillerie
kommandiert werden. Statt der in Rußland bis 1882 bestandenen Lehrtruppen
besteht jetzt dort eine Offizierschießschule
mit Lehrkompanie für
Infanterie, eine
Offizier-Kavallerieschule mit Lehreskadron, Reitlehrschule und
Lehrschmiede,
eine
Offizier-Artillerieschießschule mit
Lehr-Feld- und reitender
Batterie, eine galvanische Lehrkompanie für Torpedotruppen.