Lasch
,
s. Lâche.
Lasch
450 Wörter, 3'131 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Lasch,
s. Lâche.
Lasch,
Karl, Maler, geb. zu Leipzig, [* 2] begann seine künstlerischen Studien auf der Akademie in Dresden, [* 3] war später Schüler von Ed. Bendemann und ging 1844 nach München, [* 4] wo er unter dem Einfluß Schnorrs und Kaulbachs mehrere geschichtliche Bilder, wie Enzio im Gefängnis, Eberhard der Rauschebart (Kensington-Museum zu London), [* 5] Sängerkrieg auf der Wartburg, malte. Nach einer Reise durch Italien [* 6] ging er 1847 nach Moskau, [* 7] um eine Anzahl von Aufträgen im Porträtfach auszuführen. 1857 ging er nach Paris, [* 8] wo er zwei Jahre blieb.
Hier malte er unter anderm: Tannhäuser und Venus, Tintoretto und seine Tochter und studierte eifrig in den Galerien die Werke alter und neuer Meister. Nachdem er wieder ein Jahr in Moskau zugebracht, siedelte er 1860 nach Düsseldorf [* 9] über, wo er seitdem eine erfolgreiche Thätigkeit entfaltet. Sein erstes dort vollendetes Bild war Eginhard und Emma, worauf er sich der Genremalerei zuwandte, welcher seine besten Schöpfungen angehören. Die hervorragendsten sind: Kinderlust (1862, Dresdener Galerie);
bei der jungen Witwe (gestochen von Vogel);
Heimkehr von der Kirchweih;
der Dorfarzt in Verlegenheit;
hinter der Mühle;
schwäbisches Hochzeitsmahl;
des alten Schullehrers Geburtstag (1866, Nationalgalerie in Berlin); [* 10]
die Verhaftung (1872);
verwaist (1874);
singende Mädchen am Waldessaum (1875) u. a. ist Mitglied der Akademien von Dresden, St. Petersburg [* 11] und Wien [* 12] und erhielt 1869 vom König von Preußen [* 13] den Professortitel. Er zeichnet sich durch gediegene Charakterisierung und Zeichnung und ein wirkungsvolles Kolorit aus.
Auch als Bildnismaler leistet Lasch
Vortreffliches.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Lasch,
Karl Johann, Genre- und Porträtmaler, geb. zu Leipzig, besuchte die Akademie in Dresden und kam 1838 unter die specielle Leitung Bendemanns, durch den er viele Anregung erhielt. 1844 zog er nach München und schuf unter dem Einfluß von Schnorr und Kaulbach zunächst einige Historienbilder, z. B.: König Enzio im Gefängnis, Graf Eberhard der Rauschebart, und ein Altarbild: Christus zu Emmaus. 1847 begab er sich nach Italien und bald darauf nach Moskau, wo er zehn Jahre lang die Porträtmalerei mit großem Erfolg betrieb. 1857 zog er nach Paris, bildete sich noch unter Couture weiter, malte dort Tintoretto und seine Tochter sowie Venus und Tannhäuser und ließ sich 1860 in Düsseldorf nieder, wo er seitdem neben vielen Porträten eine Reihe von Sittenbildern entstehen ließ von heiterm und ernstem Inhalt, glücklicher Erfindung und kräftigem Kolorit.
Auf seine ersten Bilder: Kinderlust und bei der jungen Witwe (1862), folgten als die hervorragendsten: das Gutachten (1863), Heimkehr von der Kirmes (1864), der Dorfarzt in Verlegenheit, des alten Lehrers Geburtstag (1866, Nationalgallerie in Berlin), schwäbisches Hochzeitsmahl (1868), Pulcinelltheater auf einem schwäbischen Jahrmarkt (1870), Toast am Hochzeitsfest (1871), Erzählung des Verwundeten und das dramatisch sehr lebendige Bild: die Verhaftung (1873). Er erhielt 1872 in Berlin die große goldne Medaille und ist Ehrenmitglied der Akademien zu Dresden, Wien und Petersburg.