Landīno,
Cristoforo, ital. Gelehrter, geb. 1424 zu
Florenz,
[* 2] widmete sich in
Volterra und seiner Vaterstadt den klassischen
Studien, übernahm 1457 die Professur der
Poesie und
Beredsamkeit in
Florenz, wo er zugleich der
Lehrer von Lorenzo und Giuliano
de'
Medici wurde, und erhielt später die Sekretärstelle der
Florentiner
[* 3] Signorie. Seit 1497 vom öffentlichen
Leben zurückgezogen, starb er 1504 in
Prato Vecchio. Die Hauptwerke Landinos
, zu dessen
Schülern auch
Angela
Poliziano gehört,
sind seine
»Disputationes Camaldulenses«
(Flor. 1475, Straßb. 1508) und namentlich sein umfassender, noch heute unentbehrlicher
Kommentar zu
Dantes
»Divina Commedia« (hrsg. von
Niccolò di Lorenzo della
Magna,
Flor. 1481; 27. Aufl., Vened.
1596), wodurch er die
Dante-Studien in
Italien
[* 4] wesentlich förderte. Die
Florentiner Signorie schenkte ihm dafür ein in
Borgo
alla Collina auf dem
Wall gelegenes Turmhaus, wo er begraben liegt. Außerdem hinterließ Landino
Kommentare zu Horaz und Vergil,
lateinische Gedichte, eine Übersetzung von
Plinius'
»Naturgeschichte« u. a.