oder
Grand Lancy(Le) (Kt. Genf,
Linkes Ufer). 401 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer
Höhe rechts über dem rechten Ufer
der
Laire und der Mündung der
Drize in diesen Fluss: 2,5 km sw. Genf.
Elektrische Strassenbahn
Genf-Lancy. Postbureau, Telegraph,
Telephon. Gemeinde, mit Petit Lancy.Pesay und
Saint Georges: 196
Häuser, 1918 Ew. (35% Reformierte);
Gemüsebau, einige Baumschulen.
Grosses Erziehungsinstitut. Das bis vor kurzer Zeit hier bestehende
Laboratorium zur Herstellung von Impfserum ist jetzt aufgehoben. Der
Ort wird im 11. Jahrhundert zum erstenmal urkundlich
erwähnt. Im 16. Jahrhundert verschenkten die
Grafen von
Genevois alle ihre Ländereien zu Lancy an den
Bischof von Genf.
Der
Ort gehörte kirchlich zuerst zu
Compesières, dann zu
Onex. Die 1545 erbaute reformierte Kirche stand unter
dem Konsistorium zu Genf,
wurde aber im
Lauf des 18. Jahrhunderts dem katholischen Kultus eingeräumt, der hier 1696 wieder
eingeführt worden war.
Eigene Kirchgemeinde seit 1707. 1593 wurde das Dorf von den unter dem
Baron de Conforgien stehenden Truppen der Stadt
Genf genommen
und völlig zerstört. Lancy gehört zu dem Gebiet, das dem Kanton Genf
du, ch die Verträge von Paris (1815) und
Turin (1816) zugesprochen
worden ist. In Lancy hat der als Landwirt und besonders als schweizerischer Unterhändler bei den Verträgen
von Paris und
Turin (1815 und 1816) rühmlichst bekannte Staatsrat Pictet de Rochemont († 1824) lange Zeit gewohnt.
Auf dem Friedhof die Gräber von L. B. Mâcon (1776-1839), der als Offizier in französischen Diensten gestanden
und dessen in Lancy geborener Sohn sich einen gewissen litterarischen
Ruf erworben hat, und des ehemaligen Staatsrates Ch.
Friderich (1828-1880). 1190: Lancie; 1295: Lanciacum; 1317: Lancier. Eine Ziegellehmgrube wird heute nicht mehr abgebaut.
Fund eines Nephritbeiles. In der Umgebung hat man Gräber aus der Zeit zwischen der Römerherrschaft und dem 8. Jahrhundert
aufgedeckt. (S. darüber Reber, B. Tombeaux anciens à Lancy im Bulletin de l'InstitutGenevois 1895). Vergl.
Fontaine-Borgel.
Histoire de la commune de Lancy.Genève 1882.
Zahlreiche
Villen, dazwischen kleine Gruppen von Arbeiterhäusern, dessen jedes seinen kleinen
Garten
hat.
Station der elektrischen Strassenbahn
Genf-Lancy. 82
Häuser, 485 zur Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinde
Carouge.
Das
Plateau
von Le Petit Lancy und der ganze links der
Laire gelegene Abschnitt der Gemeinde Lancy überhaupt sind
in den letztvergangenen Jahren durch Wohnhäuser und industrielle Betriebe derart intensiv besiedelt worden, dass man davon
gesprochen hat, die jetzige Gemeinde in zwei selbständige Gemeinden aufzulösen:
Le Grand Lancy rechts und Le Petit Lancy
links der
Laire.
401 m. 1918 Ew. LANCY, 426 m. Dorf PESAY, 900 m. 44 Ew. SAINT GEORGES, 417 m. 144 Ew. SOLITUDE, 383 m. 30 Ew. BACHET DE PESAY, Häuser CHAPELLE, 418 m. 28 Ew. GRAND LANCY,
(siehe) LANCY, Kirchgemeinde PRAILLE, 385 m. 36 Ew.