In der
Musik ist ein auf die Handhaltung und Fingersetzung bei den
Streichinstrumenten bezüglicher
Terminus: die erste Lage
(Position)
hat dann statt, wenn der erste
Finger (Zeigefinger) den nächsten
Ton über der leeren
Saite greift;
Im Marinewesen bedeutet der
Ausdruck »dem Feinde die volle Lage geben«: alle auf einer Seite
des
Schiffs befindlichen
Kanonen auf einmal gegen ihn abfeuern.
und Grenzen.
[* 6] Südlich von Europa
[* 7] und südwestlich von Asien
[* 8] gelegen, bildet A. das dritte Glied
[* 9] der Alten Welt,
mit deren übrigen Teilen es nur im NO. durch den seit 1869 von einem Kanal
[* 10] durchstochenen, 125 km breiten
Isthmus von Sues zusammenhängt. Es erstreckt sich von 37° 20' nördl. Br. (KapBlanco) bis 34° 51' südl. Br. (KapAgulhas) und
von 17° 34' westl. Lage (KapVerde) bis 51° 16' östl. Lage von Greenwich (KapGuardafui), also durch 72 Breiten- und 69 Längengrade,
vom Äquator ziemlich in der Mitte seiner Längenausdehnung durchschnitten.
Seine Länge von N. nach S. beträgt 8015 km, seine größte Breite
[* 11] von O. nach W. 7630 km. Sein Flächeninhalt umfaßt 29904254
qkm, wovon ungefähr zwei Drittel nördlich, ein Drittel südlich vom Äquator liegen; auf das Festland kommen 29205390 qkm,
auf die Inseln 620864 qkm. Es ist demnach mehr als dreimal so groß wie
Europa und macht etwa ein Fünftel alles Festlandes und ein Siebzehntel der ganzen Erdoberfläche aus. Die begrenzenden Meere
sind im N. das Mittelländische, im W. das durch die Straße vonGibraltar
[* 12] mit dem vorigen verbundene Atlantische, im O. das
Indische und das mit dem Indischen durch die StraßeBab el-Mandeb verbundene Rote Meer. Die Gestalt A.s ist
abgerundeter, gedrungener als die der andern Erdteile.
Die Fläche der vom Meer abgegliederten Teile des Kontinents verhält sich zur Gesamtfläche desselben wie 1:47; bei Europa
wie 1:2. Die breite eirunde Nordhälfte setzt sich gegen S. in ein Dreieck
[* 13] mit abgestutzter Spitze fort.
Dieses Dreieck ist aber etwas gegen O. verschoben, so daß sein östl. Eck, das Somalland mit dem KapGuardafui (Ras Asir), halbinselartig
vorspringt, während an der Westseite der große Busen von Guinea als einzige bedeutende Gliederung des Kontinents eindringt.
und Oberflächengestaltung. Das eigentliche Fürstentum B. grenzt im N. an Rumänien,
[* 14] von diesem bis auf den östlichsten
Teil der Grenze (gegen die Dobrudscha) durch die Donau geschieden, im O. an das SchwarzeMeer, im S. an Ostrumelien
und das türk. Wilajet Saloniki,
[* 15] im N. an das türk. Wilajet Kossovo
und an das Königreich Serbien. Es erstreckt sich als ein von W. nach O. langgedehntes Gebiet von 42 bis 44° nördl.
Br. und von 22 bis 28 ½° östl. Lage von Greenwich und umfaßt 64493 qkm.
Die autonome ProvinzOstrumelien (s. d.) umfaßt die Südabhänge des Balkan mit den sich daran schließenden Längsthälern
der Giopsa (bulgar. Strjama) und der Tundža, die Thalebene der obern Maritza (die Ebene von Philippopel) abwärts bis zu den
Engen unterhalb Seimenli-Tirnova nebst den Nordabhängen des Rhodopegebirges sowie den nördl. Teil des
Istrandschagebirges mit der Küste um den Golf von Burgas am SchwarzenMeer und grenzt im N. und W. an das eigentliche B., im
S. an die türk. Wilajets Saloniki und Adrianopel und im O. an das SchwarzeMeer. Sie liegt zwischen 41 ⅔ und 43° nördl.
Br. und 23 ½ und 28° östl. Lage von Greenwich und umfaßt 35900 qkm.
Nach der Abtretung einiger Landstricke an die Pforte infolge des KonstantinopelerProtokolls 1886 zählt das jetzt unter bulgar.
Verwaltung stehende Gebiet 99276 qkm (davon entfallen 34783 auf die 6 ehemals ostrumel. Kreise).
[* 16]
In
natürlicher Hinsicht begreift das eigentliche B. den südl. Teil des Donautieflandes (rechts des Stroms)
nebst dem, dasselbe im W. und S. umziehenden Gebirgsbogen des Balkan (s. d.) bis zu dessen Kamm. Nur auf einer Strecke von 110 km,
am Durchbruch des Isker durch den Etropol-Balkan, greift B. über den Balkan nach S. hinüber und umfaßt dort die
Hochthäler im Quellgebiet des genannten Flusses, sowie die Landschaft an der obern Struma, also das Gebiet des Vitošgebirges,
des Rilo-Dagh bis zu den nördlichsten Ketten des Rhodope (Mussalla 2930 m, höchster Punkt des Fürstentums).
Dieser außerhalb des Rahmens des eigentlichen Donaubulgarien fallende Landesteil ist von bedeutender Wichtigkeit als Durchgangspforte
zwischen Rumelien und Serbien sowie zwischen Donaubulgarien und Macedonien. Den Hauptteil des fast durchweg
gebirgigen Landes bildet dagegen das nördl. Vorland des Balkan, ein allmählich nach N. sich absenkendes Plateau, vorwiegend
aus Gesteinen der Kreideformation
[* 17] in wenig gestörter Lagerung bestehend, in der Nähe der Donau von einer mächtigen Lößdecke
überzogen, die einen fruchtbaren Getreideboden abgiebt.
Die der Donau zueilenden Balkanflüsse: Isker, Vid, Osma (Anmerkung des Editors: Osam? ), Jantra, Lom und viele andere haben
sich steilwandige Thäler in dieses Plateau eingegraben, welches ebenfalls steil gegen die Donau abfällt. Diese Steilränder,
besonders der gegen die Donau, dem flachen, sumpfigen rumän. Ufer gegenüber,
bieten ebensoviele strategische Verteidigungslinien dar, die in diesem Eingangslande der Balkanhalbinsel
[* 18] von besonderer Wichtigkeit
sind. Die Donau ist nicht bloß der Schutz des Landes gegen N., sondern auch die Verkehrsader, welche den größten Teil der
Ein- und Ausfuhr B.s vermittelt.