Ladogasee,
der größte Landsee Europas, liegt zwischen den russ. Gouvernements Petersburg, Olonez und Finnland, ist 208 km lang, 126 km breit und hat einen Flächenraum von 18,129 qkm (329,25 QM.). Er ist sehr fischreich, hat viele Busen, Vorgebirge, Sandbänke, Klippen und im nordwestlichen Teil zahlreiche Inseln. Die Tiefe ist verschieden, im südlichen Teil meist gegen 100 m, während im nördlichen Teil Stellen von 223 m Tiefe vorkommen. Im Oktober fängt der Ladogasee an zuzufrieren und taut erst gegen Mitte Mai wieder auf, wobei er die Ufer in weitem Umkreis überschwemmt.
Der Ladogasee nimmt über 70 Flüsse auf; die bedeutendsten davon sind im W. der Wuoxen, der Ausfluß des Saimasees, und die Tuloma, im O. der Swir, der Abfluß des Onegasees, und die Pascha, im S. der Sjäs, die Lawa und der Wolchow, der aus dem Ilmensee kommt. Sein einziger Abfluß ist die Newa. Um die gefährliche Schiffahrt auf dem Ladogasee zu umgehen, wurde unter Peter d. Gr. 1719-32 am südlichen Ufer zwischen den Städten Schlüsselburg an der Newa und Nowaja Ladoga am Wolchow der Ladogakanal erbaut, der 110 km lang, gegen 18 m breit ist und eine große Bedeutung für den Handel Petersburgs hat, indem er den Finnischen Meerbusen durch den Swir und Wolchow und die sich ihnen anschließenden Kanalsysteme mit den korn- und waldreichen Gouvernements verbindet.
In den letzten Jahrzehnten nahm die Schiffahrt auf dem Kanal so zu (er wurde von mehr als 24,000 Schiffen und gegen 1200 Flößen mit einem Gesamtwert von ca. 60 Mill. Rubel befahren), daß die Regierung sich veranlaßt sah, den Bau einer neuen Wasserstraße, des 108 km langen Nowoladogakanals, der mit dem alten, der seitdem Kanal Kaiser Peters d. Gr. heißt, fast parallel läuft, auszuführen. Außer diesen ziehen sich noch zwei Kanäle am Ladogasee hin: der 112 km lange Sjäskanal, zwischen dem Wolchow und dem Sjäs, und der 80 km lange Swirkanal, zwischen Sjäs und Swir.