Lachaise
(spr.
-schähs'),
François d'Aix, genannt le
Père Lachaise
,
Beichtvater
Ludwigs XIV. von
Frankreich, geb. auf
dem
Schloß
Aix in
Forez aus guter
Familie, machte seine
Studien im Jesuitenkollegium zu
Rohan, später in dem zu
Lyon,
[* 2] wurde an
letzterer Anstalt
Professor der
Physik und der schönen
Wissenschaften und war
Provinzial seines
Ordens, als
ihn
Ludwig XIV. 1675 nach dem
Tode des
Paters
Ferrier zum
Beichtvater wählte. Freundlich, einschmeichelnd, fein gebildet, dabei
persönlich uneigennützig, wußte er sich einen herrschenden Einfluß auf den König zu verschaffen und namentlich die Verteilung
der kirchlichen
Pfründen ganz in seine
Hand
[* 3] zu bekommen. Er befestigte seine
Stellung durch
Begünstigung
der ihm ergebenen
Maintenon und nahm das ultramontane
Interesse bei der
Erklärung der
Geistlichkeit über die
Freiheiten der
gallikanischen
Kirche, bei der
Zurücknahme des
Edikts von
Nantes
[* 4] und bei den quietistischen Streitigkeiten mit Erfolg wahr.
Lachaise
starb
Ludwig XIV. hatte ihm im
Osten von
Paris
[* 5] ein Landhaus bauen lassen, das den
Namen
Montlouis
führte, und dessen weite
Gärten 1804 zu dem unter dem
Namen
Père Lachaise bekannten
Begräbnisplatz (s.
Paris) umgewandelt
wurden.
Vgl.
Chantelauze, Le
[* 6]
Père de Lachaise
, confesseur de
Louis XIV (Par. 1859).