Labiche
(spr. -bihsch), Eugène, bedeutender franz. Lustspieldichter, geb. zu Paris [* 2] als der Sohn eines wohlhabenden Industriellen, besuchte das Collège Bourbon, bereiste dann Italien, [* 3] von wo aus er in einige Pariser Blätter Plaudereien schrieb, die er später unter dem Titel: »La clef des champs« gesammelt herausgab, und brachte 1837 sein erstes Stück: »La cuvette d'eau«, 1838 die Posse »Monsieur [* 4] de Coislin« mit großem Erfolg zur Aufführung. Seitdem lieferte er vier Jahrzehnte hindurch den Pariser Bühnen, hauptsächlich den Genretheatern, einen reichen Schatz von Lustspielen, Possen, Vaudevilles etc., von denen einige für die Gattung mustergültig geblieben sind, und in denen sich fast immer ein kaustischer, menschenkundiger und doch nie verletzender Humor, seltene Schlagfertigkeit des Dialogs und sichere Bühnentechnik die Hand [* 5] reichen.
Wir nennen als die bedeutendsten: »Le [* 6] chapeau de paille d'Italie« (1851);
»Le misanthrope et l'Auvergnat« (1853);
»Le voyage de M. Berrichon« (mit Martin, 1860);
»La poudre aux yeux« (1861);
»Célimare le bien-aimé« (1863);
»La Cagnotte« (1864);
»Un pied dans le crime« (1866);
»Le plus heureux des trois« (mit Gondinet, 1870);
»Doit-on le dire?« (1873);
»Les trente millions de Gladiator« (mit Gille, 1875);
»Le prix Martin« (mit Augier, 1876);
»La Clé« (mit Duru, 1877).
Eine Sammlung seiner sämtlichen
Stücke erschien unter dem
Titel: »Théâtre de Labiche«
(1879, 10 Bde.),
mit
Vorwort
von
Augier, und hatte einen beispiellosen buchhändlerischen Erfolg. Seit
November 1880 ist Labiche
an S. de
Sacys
Stelle Mitglied
der französischen
Akademie.