Lumbrein
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez).
1410 m. Gem. und Pfarrdorf, über dem linken Ufer des Glenner und am SO.-Fuss des Piz Sezner;
15,3 km sw. der Station Ilanz der Linie Chur-Ilanz.
Postablage, Telegraph;
Postwagen Ilanz-Vrin.
Gemeinde, mit Pruastg, Sankt Andreas, Silgin und Surrhin: 89 Häuser, 531 kathol. Ew. romanischer Zunge;
Dorf: 56 Häuser, 335 Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Eine Käserei. Interessant gebauter Glockenturm mit harmonischem Geläute;
eine gute Orgel und ein kostbarer Hauptaltar.
Wasserversorgung in den Häusern. In der Nachbarschaft ein Tufflager.
Schloss der Familie von
Lumbrein
oder Lombris, die dem Bündnerland zahlreiche Staatsmänner und Kriegshauptleute gegeben hat, urkundlich schon 1231 erscheint
und zu den ältesten Geschlechtern von
Rätien gehört.
Konrad von Lumerins war 1237-1247 Abt des Klosters Disentis, Johann von Lombris 1424 der erste Landrichter des Grauen Bundes.
Auch einer der Helden der Schlacht an der Calven gehörte diesem Geschlecht an. In einigen Ställen werden noch tatsächliche Abkömmlinge derjenigen Schafrasse (Torfschaf) gezüchtet, die schon von Menschen der Steinzeit gehalten worden ist. 1902 hat man davon in Flims und bei Zürich je einen Ableger angesiedelt.