Leimbach
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Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 2] Gebirgskreis Mansfeld, an der Wipper, hat eine Dynamitfabrik, Kupfer- und Silberschmelzhütte und (1885) 3347 meist evang. Einwohner.
Leimbach
749 Wörter, 5'359 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Leimbach,
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 2] Gebirgskreis Mansfeld, an der Wipper, hat eine Dynamitfabrik, Kupfer- und Silberschmelzhütte und (1885) 3347 meist evang. Einwohner.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Leimbach,
Karl Ludwig, Theolog und Schulmann, geb. zu Treysa (Kurhessen), studierte 1862-66
in Marburg
[* 3] Theologie und Philologie, schlug zunächst die geistliche Laufbahn ein, war darauf seit 1873 als Lehrer in Schmalkalden,
[* 4] Hannover
[* 5] (Realgymnasium) und Bonn
[* 6] (Gymnasium) thätig, bis er im Herbst 1876 zum Direktor der Realschule 1. Ordnung in Goslar
[* 7] ernannt
wurde. Neben dieser Anstalt entwickelte Leimbach
in Goslar ein Humangymnasium (1883), mit dem 1886 ein Erziehungshaus
vom Kloster Lokkum und 1890 ein Seminar für höhere Lehranstalten verbunden ward.
Von 1881 bis 1888 war Leimbach
Präsident des deutschen evangelischen Schulkongresses und redigierte 1882-88 den von seinem Vater,
einem hessischen Volksschullehrer, 1863 begründeten »Christlichen Schulboten«,
mit dem er das Unterhaltungsblatt »Unser Feierabend«
verband. Außer zahlreichen Aufsätzen in diesen und andern Zeitschriften, Sammelwerken etc. gab er heraus: »Über Commodians
Carmen apologeticum« (Gotha
[* 8] 1871);
»Beiträge zur Abendmahlslehre Tertullians« (das. 1874);
»Das Papiasfragment« (das. 1875);
»Erklärung des kleinen Katechismus Luthers« (10. Aufl., Schmalk. 1880);
»Ausgewählte deutsche Dichtungen erläutert« (3. Aufl., Kassel [* 9] 1883,4 Bde.);
»Hilfsbuch des evangelischen Religionsunterrichts an höhern Lehranstalten« (Hannov. 1881-83,3 Tle.);
»Leitfaden für den evangelischen Religionsunterricht« (das. 1885);
»Poetik für Schule und Haus« (Bremen [* 10] 1886);
»Schulreden« (Goslar 1886);
»Neue Schulreden« (das. 1890);
»Evangelische Andachten für Schule und Haus« (mit Hesse, Kass. 1887);
»Emanuel Geibel«, Biographie (Wolfenb. 1877);
»Die Lorelei-Dichtungen«, Vortrag (das. 1879);
»Deutsche [* 11] Dichter der Neuzeit und Gegenwart« (Kass. 1884-90, Bd. 1-4) u. a.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Leimbach
(Kt. Aargau, Bez. Kulm). 523 m. Gem. und Dorf, am W.-Hang des Hombergs, an der Strasse Aarau-Münster und 2,4 km nw. der Station Reinach der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke).
Postbureau. Station der elektrischen Strassenbahn Aarau-Menziken. 35 Häuser, 238 reform. Ew. Kirchgemeinde Reinach.
Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft, Viehhandel.
Eine Zigarrenfabrik.
Leimbach
(Kt. Thurgau, Bez. Weinfelden, Gem. Bürglen).
460 m. Ortsgemeinde und Dorf, im fruchtbaren Thälchen des Giessen;
3,5 km nö. der Station Bürglen der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen Bürglen-Langrickenbach. 34 Häuser, 167 reform. Ew. Kirchgemeinde Sulgen.
Wiesen- und Obstbau, Rindvieh- und Schweinezucht, Milchwirtschaft.
Stickerei.
Leimbach
(Mittler und Unter) (Kt., Bez. und Gem. Zürich, Stadtkreis II). 490 und 435 m. Zwei kleine Häusergruppen, am linken Ufer der Sihl; 1,2 km voneinander entfernt und 3 bezw. 4,2 km sw. der Enge. Station der Sihlthalbahn. Postablage. 59 Häuser, 532 reform. Ew. Kirchgemeinde Enge. Seit 1899 eigene kleine Kirche. Wiesenbau. Fund römischer Münzen im Gemäuer der Burg Manegg. Der Name des Ortes rührt von einem Bach her, der im lehmigen Boden der grossen Erosionsnische der Faletsche entspringt.
Grundeigentümer waren im 13. Jahrhundert die Abtei Zürich,
im 14. Jahrhundert die Manesse als Inhaber der Burg
Manegg, im 15. Jahrhundert das Kloster Selnau zu Zürich,
dessen Liegenschaften 1525 an das Zürcher Spital übergingen.
In den Zehnten
teilten sich Abtei und Chorherrenstift zu Zürich.
Pfarrgenössig war Leimbach
1314 nach der Kirche St. Peter in
Zürich.
Hohe und niedere Vogtei, die einst zur Reichsvogtei Zürich
gehörten, lagen als Reichslehen in der Hand der Freien von Schnabelburg
und seit 1304 bei den Rittern von Manesse, die sie 1394 an die Stadt Zürich veräusserten.
Auf dem Boden von Leimbach
stehen die Trümmer der Burg Manegg, die 1303 zum erstenmal urkundlich genannt
wird und zwar als Besitz des Zürcher Rittergeschlechtes der Manesse, von denen sie ohne Zweifel ihren Namen hat. Auf der
Manegg mag Rüdiger von Manesse, der Beschützer des Minnegesanges, öfters Sänger der Umgegend bewirtet haben, wie Gottfried
Keller in seiner Novelle Hadlaub und Georg Häser in seiner lyrischen Oper Hadloub uns erzählen. Als
die Manesse in finanzielle Not kamen, ging die Burg samt dem Kirchensatz der Kapelle St. Gilg zu Leimbach
aus der Hand von
«Hirzlin Vislin», des Juden «Wittib», an das Kloster Selnau über. 1409 wurde die Burg aus Unvorsichtigkeit in Brand gesteckt,
wovon Gottfried Keller in seiner Novelle Der Narr auf Manegg berichtet.
Die Feste stand zwischen Faletsche und Höckler auf dem äussersten Vorsprung eines der durch die Erosion des fliessenden Wassers
aus dem Körper das Uetliberges herauspräparierten Seitengräte. Leimbach
kam 1893 bei Anlass der Vereinigung der Stadt mit
den Ausgemeinden zusammen mit Enge an Zürich.
Vergl. Nüscheler, Arn. Ein histor. Gang durch die Nachbargemeinden
der Stadt Zürich in Salomon Vögelins Werk Das alte Zürich.
2. Aufl. 1890; mit Karte. - Zeller-Werdmüller, H. Zürcherische Burgen 11. (Mitteilungen
der Antiquar. Gesellsch. in Zür. 59). Zürich
1895.
Leimbach
(Ober) (Kt. Zürich, Bez. Horgen, Gem. Adliswil).
510 m. Weiler, am linksseitigen Hang des Sihlthales;
1,5 km nw. der Station Adliswil der Sihlthalbahn. 16 Häuser, 97 reform. Ew. Wiesenbau.