(Risus), eigentümliche Atmungsbewegungen, bei welchen die Ausatmung in mehreren schnell hintereinander folgenden
Stößen unter mehr oder weniger starkem Schall ausgeführt wird, während die Einatmung meist in einem kontinuierlichen, etwas
beschleunigten und tiefen Zuge geschieht. Diese Atmungsbewegung ist jedoch beim Lachen stets mit einer Zusammenziehung der mimischen
Gesichtsmuskeln verbunden, welche im wesentlichen auf eine Verbreiterung der Mundspalte und Hebung der
Mundwinkel hinausläuft.
Überschreitet das erwähnte Muskelspiel ein bestimmtes Maß, so entsteht anstatt des Lachens ein Grinsen; findet es dagegen
in geringerm Grad statt, so bezeichnet man es als Lächeln, bei welchem übrigens die stoßweise Ausatmung auch fehlen oder
auf ein Minimum reduziert sein kann. Das ist gewöhnlich ein unwillkürlicher Akt, welcher in der Weise
vor sich geht, daß ein durch die Empfindungsnerven dem Gehirn überlieferter Reiz dadurch ausgeglichen wird, daß er in jenem
Zentralorgan auf die Nervenursprünge der beim Lachen in Kontraktion versetzten Muskeln übertragen wird.
Die Folge der Übertragung eines solchen Reizes auf die betreffenden Nerven ist eben die Zusammenziehung
der Muskeln, mit denen sie in Verbindung stehen. Demnach ist das eine sogen. Reflexbewegung (s. d.)
und hat, wie alle Reflexbewegungen, die Eigentümlichkeit, daß sie am vollkommensten stattfindet, wenn unsre Aufmerksamkeit
von unserm Körper abgewendet ist, wogegen man das Lachen durch Selbstbeherrschung bis zu einem gewissen
Grad zurückzuhalten vermag. Das Lachen wird aber auch durch gewisse Gefühlseindrücke (wie z. B.
beim Kitzeln der Fußsohlen etc.) hervorgerufen und dient gewissermaßen als Mittel zum Zweck der Ausgleichung des durch jene
Eindrücke verursachten Reizes. Bei reizbaren Personen, welche an sich schon zur Maßlosigkeit hinneigen,
kann die Reflexbewegung des Lachens leicht zu einer Art von Krampf ausarten. Dies ist der sogen. Lachkrampf, an welchem besonders
hysterische Frauen und Mädchen nicht selten leiden.
Vgl. Darwin, Der Ausdruck der Gemütsbewegungen (deutsch, 4. Aufl., Stuttg.
1884);
Hecker, Die Physiologie und Psychologie des Lachens (Berl. 1873).
Lachern. Häufiger Ortsname in allen deutschsprechenden Kantonen der Schweiz, ausgenommen Freiburg;
besonders in den Kantonen Bern,
Aargau
und Solothurn
verbreitet.
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Vom latein. lacus herzuleiten: bezeichnet einen Sumpf, Weier
oder seichten kleinen See.
662 m. Dorf, Vorort der Stadt St. Gallen, an der Strasse Wil-St.
Gallen und 1,3 km sw. vom Bahnhof St. Gallen.
Elektrische Strassenbahn St. Gallen-Bruggen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen
St. Gallen-Engelburg. 142 Häuser, 2177 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Bruggen und St. Gallen.
Verschiedene gemeinnützige Vereine.
Viele der Bewohner arbeiten in den Geschäften der Stadt.
Stickerei. Eine Seifenfabrik.
Handel mit Baumaterialien.
Gartenbau. Hier befinden sich Friedhof und Krematorium der Stadt St. Gallen. War einst nur eine kleine Häusergruppe.
(Kt. Schwyz,
Bez. March).
412 m. Gem. und Pfarrdorf, Hauptort des Bezirkes; am S.-Ufer des Obern Zürichsees und 1,5 km s. der Mündung
der Wäggithaler Aa. Station der Linie Zürich-Wädenswil-Ziegelbrücke und Dampfschiffstation. Postbureau,
Telegraph, Telephon. 250 Häuser, 1971 kathol. Ew. Der das Dorf durchziehende Spreitenbach ist jetzt kanalisiert. Eine grosse
Seidenfabrik, 2 mechanische Schreinereien, 2 Sägen, 2 Mühlen, 2 Gerbereien. Stickerei. Käserei. Seilerei. 2 Buchdruckereien, 3 Bildhauerwerkstätten,
ein Steinhauerwerkplatz und ein Zementwarengeschäft. Holzhandel. Drei Geldinstitute. Eidgenössisches Zeughaus. Grosse
Kirche mit 2 Türmen, 1900 restauriert. Geräumiges Rathaus. Fonds zur Errichtung eines Gemeindeasyles, in dem junge Handwerker
herangebildet werden sollen. Einige Familien leben von Schiffahrt und Fischerei. An der Mündung der Aa steht eine Dampfbaggermaschine.
Schöne und fruchtbare Gegend: zahlreiche Gemüse- und Baumgärten, Wiesen und Weiden. Anbau des zur Herstellung
von Glarner Kräuterkäse verwendeten Schabziegerkrautes (Trigonella cœrulea).
Wasserversorgung in den Häusern. Neues Schützenhaus. Eines guten Rufes erfreut sich auch das Theater von Lachen, in dem volkstümliche
Schauspiele aufgeführt werden. Lachen war in Bezug auf Industrie, Gewerbe und Politik stets das geistige Haupt des Bezirkes
March. 1415 erhielt der Ort von Kaiser Sigismund das Recht, jede Woche einen Markt zu halten; 1520 trennte
er sich von der Gemeinde Altendorf und bildet seither eine eigene Kirchgemeinde; seit 1386 gehört er zu Schwyz,
und 1798 wurde er
zum Hauptort des neugegründeten Bezirkes March erhoben.
533 m. Gruppe von 4 Häusern, auf einem breiten Höhenrücken, 1 km
n. der Station Rosenthal der Strassenbahn Frauenfeld-Wil. 19 zur Mehrzahl reform. Ew. Wiesenbau.