Lübben (Heinr. Aug.) -
* 2
Lübben .
[* 2 ] (Lubena ), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Frankfurt ,
[* 3 ] an der
Spree und der
Linie
Berlin-Görlitz der
Preußischen Staatsbahn, 56 m ü. M., hat 3 evangelische und eine kath.
Kirche , ein
Realprogymnasium , eine Hebammenlehranstalt, ein
Amtsgericht , eine
Landarmen - und
Korrektionsanstalt , bedeutende Trikotagenfabrikation
und (1885) mit der
Garnison (1 Jägerbat. Nr. 3) 6071 meist evang. Einwohner.
[* 2 ]
Heinrich
August , Sprachgelehrter, geb. 21. Jan. 1818 zu
Hooksiel , studierte 1838-41 in
Jena ,
[* 4 ] Leipzig
[* 5 ] und
Berlin
[* 6 ]
Theologie und
Philosophie , wirkte darauf 1844-75 als
Lehrer in
Oldenburg ,
[* 7 ] wurde 1877 zum Vorstand der Landesbibliothek
daselbst ernannt und starb 15. März 1884.
Sein Hauptwerk ist das anfangs mit K.
Schiller in
Schwerin
[* 8 ] gemeinsam bearbeitete »Mittelniederdeutsche
Wörterbuch «
(Brem . 1871-81, 6 Bde.). Außerdem schrieb er: »Wörterbuch zu der
Nibelunge
Not « (3. Aufl.,
Oldenb. 1877),
»Mittelniederdeutsche
Grammatik , nebst
Chrestomathie und
Glossar « (Leipz. 1882) und gab »Der
Nibelunge
Not « , Schulausgabe
nach
Lachmann (Oldenb. 1847),
»Mittelhochdeutsche Gedichte aus
Handschriften « (das. 1868),
»Reineke de
Vos « (1869),
»Zeno oder
die
Legende von den heiligen drei
Königen ; Ancelmus vom
Leiden
[* 9 ]
Christi «
(Brem . 1869),
»Der
Sachsenspiegel
nach dem
Oldenburger
Codex picturatus« (Oldenb. 1879),
sowie im Auftrag des
Vereins für niederdeutsche Sprachforschung, dessen
»Jahrbuch« er seit 1875 redigierte, mit
Walther ein
»Niederdeutsches Handwörterbuch«
(Norden
[* 10 ] 1885 ff.) heraus.