Löhe
,
Joh. Konr. Wilh., Führer des luth. Konfessionalismus
in
Bayern,
[* 2] geb. zu
Fürth,
[* 3] studierte in
Erlangen
[* 4] und
Berlin
[* 5]
Theologie, wurde 1831 Vikar in
Kirchenlamitz
in Oberfranken, 1834 Pfarrverweser
an St. Ägidien in
Nürnberg
[* 6] und 1837 Pfarrer in Neuendettelsau, wo er starb.
Löhe
bildete seit 1840 geistliche Kräfte für die deutschen
Lutheraner in Nordamerika
[* 7] und
Australien
[* 8] aus, gründete 1849 eine
Gesellschaft für
Innere Mission im
Sinne der luth.
Kirche und 1853 einen Verein für weibliche Diakonie, unter deren Pflege die Diakonissenanstalt zu Neuendettelsau mit einem Krankenhause, einer Mädchenerziehungsanstalt und einer Anstalt für blödsinnige Kinder steht. Sein Ideal einer bischöfl. Volkskirche luth. Bekenntnisses entwickelt er in den «Drei Büchern von der Kirche» (Stuttg. 1845; 3. Aufl. 1883); ferner sind zu nennen: «Aphorismen über die neutestamentlichen Ämter und ihr Verhältnis zur Gemeinde» (Nürnb. 1849),
«Kirche und Amt» (Erlangen 1851),
«Der evang. Geistliche» (2 Bde.,
Stuttg. 1852‒58).
In den «Rosenmonaten heiliger Frauen» (ebd. 1860) hält er seinen Diakonissen
eine Auswahl kath. Legenden als Vorbilder christl. Welt- und
Selbstverleugnung vor. Löhe
veröffentlichte zahlreiche
Schriften erbaulichen
Inhalts, wie die «Evangelienpostille»
(Stuttg.
¶
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1848; 5. Aufl. 1886). –
Vgl. Wilh. L.s Leben.
Aus seinem schriftlichen Nachlaß zusammengestellt (2 Bde., Gütersloh 1874‒92); J. Deinzer, Wilhelm L.s Leben (Vortrag; Nürnb. 1888).