Löhe
,
Wilhelm,
Führer des restaurierten
Luthertums, geb. zu
Fürth,
[* 2] studierte in
Erlangen,
[* 3] wurde, 1831 in
den Kirchendienst getreten, 1837
Pfarrer zu Neudettelsau, von wo er bis zu seinem am erfolgten
Tod
eine weit über die
Grenzen
[* 4] der lutherischen
Landeskirche
Bayerns hinausreichende Wirksamkeit ausübte, teils durch seinen persönlichen,
von
Tausenden aufgesuchten
Umgang, durch seine
Ausrüstung lutherischer Sendboten für
Nordamerika
[* 5] (seit 1841), durch seine
Gesellschaft für
innere Mission (seit 1849), durch seinen
Verein für weibliche Diakonie (seit 1854), teils durch seine fruchtbare litterarische
Thätigkeit; hervorzuheben sind vor allem die sein
Ideal einer bischöflichen Brüderkirche lutherischen Bekenntnisses ausführenden
»Drei
Bücher von der
Kirche« (2. Aufl., Stuttg. 1845); wie schon sie einen
überspannten, dicht an das
Katholische anstreifenden
Kirchen-,
Amts- und Sakramentsbegriff vertreten, so vollends die »Rosenmonate
heiliger
Frauen« (das. 1860) u. a. Zur
Separation ist Löhe
nicht geschritten, obwohl er sich mit dem
Gedanken
an dieselbe 1848-52 getragen und 1860 wegen Verweigerung der kirchlichen
Trauung für einen rechtlich Geschiedenen vorübergehend
suspendiert war.
Vgl.
»Wilhelm Löhes
Leben, aus seinem schriftlichen
Nachlaß zusammengestellt« (Nürnb. 1873-80, 2 Bde.);