Lärchenmin
iermotte,
s. Motten.
Lärchenminiermotte
3 Wörter, 32 Zeichen
Lärchenminiermotte,
s. Motten.
(Schaben, Tineïna), Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, [* 3] kleine, oft sehr kleine Falter von mannigfachem und zierlichem Bau, mit borstenförmigen Fühlern, meist sehr stark entwickelten und besonders dicht buschig beschuppten Lippentastern, schmalen, oft linearen, gewöhnlich zugespitzten und langgefransten, in der Ruhe horizontal aufliegenden oder um den Körper gewickelten Flügeln von ausgezeichneter Färbung. Bei einigen, deren Weibchen flügellos sind, und deren Raupen nach Art der Sackträger in selbstgefertigten röhrenförmigen Säcken leben, ist Parthenogenesis nachgewiesen worden.
Die Raupen haben 14-16 Beine und verpuppen sich in Gespinsten. Einige Raupen leben nach Art der Spinner gesellig an Blättern in großen Gespinsten; andre bewohnen das Mark von Stengeln, das Innere von Blütenknospen, von Baumschwämmen, das Parenchym der Blätter, welches sie wie manche Käferlarven minieren; einzelne ernähren sich auch von Pelz, Wolle, toten tierischen Stoffen etc. Zu letztern gehören die Kleider- und Pelzmotten, von denen die kleinere, gelblich seidenglänzende Tinea pellionella L., mit einem oder zwei dunkeln Pünktchen auf den Vorderflügeln und grauen Hinterflügeln, besonders Wolle, die größere, T. tapezella L., mit an der Wurzel [* 4] violettbraunen, dahinter gelblichweißen, an der Spitze mit violettgrauem Fleck gezeichneten Vorder- und grauen Hinterflügeln, namentlich Pelzwerk [* 5] heimsucht.
Die Raupen erscheinen im August und fertigen zur Überwinterung kleine, hängende Säckchen, in welchen sie sich auch verpuppen. Sorgfältiger Abschluß, wo es möglich ist (Einnähen in Leinwand, verklebte Kisten), sonst fleißiges Ausklopfen, Terpentinöl, Insektenpulver schützen am besten gegen Mottenfraß. Der weiße Kornwurm [* 6] (Kornmotte, Kornschabe, Tinea granella L.), 13 mm breit, auf den Vorderflügeln silberweiß, dunkel marmoriert, auf den Hinterflügeln weißgrau, fliegt im Juni und legt in Speichern, Magazinen je 1-2 Eier [* 7] an ein Getreidekorn oder auch an andre Stoffe.
Die im Juli erscheinenden beinfarbenen, am Kopf und Nackenschild dunklern Raupen nähren sich vom Mehl [* 8] des Korns und gehen, wenn dieses ausgefressen ist, an ein zweites und drittes etc., wobei sie die Körner zusammenspinnen. Sie überwintern in einem Gespinst, in ausgefressenen Körnern, Ritzen etc. und verpuppen sich im März oder Mai. Die Kümmelschabe (Pfeifer im Kümmel, Depressaria nervosa Haw.), 20 mm breit, mit rötlich graubraunen Vorderflügeln, in deren Spitze ein heller Winkelhaken steht, und graubraunen Hinterflügeln, überwintert und legt im Frühjahr die Eier an Kümmel- oder andre Doldenpflanzen; die sehr bunten, oben blaß olivengrünen, unten lichtern Raupen mit orangerotem Seitenstreifen, schwarzen, weiß geringelten Warzen und schwarzem Kopf, Nackenschild und Afterklappe leben in der Dolde, die sie durch einige Fäden zusammenziehen, und nähren sich von den Blüten und jungen Samen; [* 9] sie bohren sich endlich in den Stengel [* 10] der Futterpflanze ein und verpuppen sich hier alsbald.
Schon vom Juni an schlüpfen die aus. Die Lärchenminiermotte (Coleophora laricella Hüb., s. Tafel »Schmetterlinge II«),
9 mm breit, mit sehr lang befransten, grauen, seidenglänzenden Fühlern, fliegt im Mai und Juni, legt ihre Eier einzeln an die Nadeln der [* 11] Lärche, besonders 10-40jähriger Bäume; das bald auskriechende dunkel rotbraune Räupchen frißt sich in die Nadeln ein und verkriecht sich im Herbst in einem abgebissenen Stück der ausgehöhlten Nadel an den Stämmen hinter Flechten, [* 12] in Rissen etc., wo sie überwintert. Im nächsten Frühjahr frißt die Raupe weiter, vergrößert den Sack, befestigt ihn Ende April an einer Nadel und verpuppt sich. Sie richten oft ¶
erheblichen Schaden an. Über die Schnauzen- oder Gespinstmotte s. d.
Vgl. Stainton, Zeller und Douglas, The natural history of the Tineina (Lond. 1855-73, 13 Bde.);
Flothow, Die schädlichen Arten der Motten (Berl. 1888).