Kupferblech
wird durch
Walzen dargestellt. Man gießt das
Kupfer
[* 2] in dicke Tafeln, streckt diese glühend unter
Hämmern
mit breiter
Bahn auf etwa 15
mm
Stärke
[* 3] und bringt sie dann glühend oder besser kalt unter die
Walzen. Da diese Tafeln infolge
des
Walzens hart werden, so sind sie von Zeit zu Zeit auszuglühen und nach dem
Ausglühen durch schnelles Eintauchen in kaltes
Wasser von dem
Glühspan zu befreien, der hierbei abspringt. Wenn die
Platten bis zu einer gewissen
Dicke ausgewalzt sind, werden
sie zusammengebogen weiter gewalzt, so daß zwei
Bleche zugleich gewalzt werden. Schließlich werden die
Bleche auf einer Eisenplatte mit hölzernen
Hämmern ausgeklopft, beschnitten, gewogen und sortiert.
Kalt gewalztes Kupferblech
widersteht
der
Witterung und dem Seewasser besser als heiß gewalztes, auch beträgt der
Abfall hier nur ½ Proz.; beim heißen
Walzen
erhält man aus 100 Teilen
Kupfer 80 Teile Kupferblech
, 13 Teile Abfallkupfer (vom
Beschneiden), 4 Teile
Kupferasche
¶
mehr
und 3 Teile Verlust. Die Kupferblec
htafeln (Tafelkupfer) sind meist 760-900 mm breit und 1,5-1,8 m lang. Die schwächsten
Sorten von 0,5 mm Dicke und darunter kommen aufgerollt als Rollkupfer oder Flickkupfer in den Handel; bei 1 mm Dicke wiegt 1 qm
etwa 8,8 kg. Man benutzt das Kupferblech
zur Darstellung plattierter Waren, zum Dachdecken, als Schiffsbeschlag,
zu Zündhütchen, Kesseln, Töpfen, Siedepfannen, Destillierblasen, Röhren,
[* 5] Kühlapparaten etc. für Brauereien, Brennereien,
Färbereien, Zuckersiedereien etc. Über das Plattieren des Kupferblechs
s.
Plattierte Waren. In neuerer Zeit wird stärkeres und schwächeres Kupferblech
zu bestimmten Zwecken auf galvanoplastischem Weg erzeugt.
Kupferblech
muß stets mit kupfernen Nägeln befestigt werden, weil eiserne sehr schnell oxydiert werden. Zur Vorbereitung
für die Kupferschmiedearbeiten liefern die Kupferhämmer sogen. Schalen, d. h. mit Hämmern zu groben Schalen geformtes Blech.
Dies wird dann vom Kupferschmied mit verschiedenen Hämmern durch das sogen. Treiben oder in größern Etablissements durch
Stoßwerke, hydraulische Pressen, Drückmaschinen zu den mannigfaltigsten Gefäßformen verarbeitet.