Kugellack
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s. Rotholzlacke.
Kugellack
3 Wörter, 28 Zeichen
Kugellack,
s. Rotholzlacke.
rote, sehr verschieden nüancierte Lackfarben aus Fernambuk-, Sapan- und Marthaholz, werden dargestellt, indem man einen mit Wasser oder Dampf [* 4] bereiteten Auszug längere Zeit stehen läßt, dann klar abgießt, mit Alaun [* 5] versetzt und anhaltend mit Stärkemehl und Kreide [* 6] zusammenrührt. Die vom Bodensatz abgegossene Flüssigkeit wird wiederholt in gleicher Weise behandelt, während der Bodensatz mit frischer alaunhaltiger Brühe angerührt wird. In dieser Weise erschöpft man die Farbebrühen und reichert den Lack beliebig an, der schließlich ausgewaschen und getrocknet wird.
Derartige Präparate sind: Wiener Lack, Wiener, Berliner Rot, [* 7] Karmesinlack. Gießt man die alaunhaltige Farbebrühe auf die Kreide und setzt dann Zinnsalz oder Soda zu, so erhält man einen Rotholzlack, der, mit Kleister, Gummi oder Leim in Tafelform gebracht, das Neurot, mit einer Lösung von Harz in Terpentinöl zu Kugeln geformt, den Kugellack bildet. Die Purpurlacke aus Rotholz sind stets mehr hochrot und deckender und intensiver. Sie werden dargestellt, indem man alte klare Abkochung von Rotholz mit Kreide, Gips [* 8] und Schwerspat anrührt, dann arsenige Säure und Pottasche und endlich Alaunmehl zusetzt. Zu Rosalacken nimmt man neben Gips und Thon nur wenig Kreide, auch nüanciert man diese Lacke mit Alaun. Violette Lacke werden in derselben Weise, aber aus frischen Abkochungen dargestellt. Alle Rotholzlacke sind als Öl- und Wasserfarbe benutzbar; sie sind sehr durchscheinend, werden durch Kalk fast blau und am Licht [* 9] sehr schnell zersetzt.