Kuën-lun
,
besser Kwen-lun
, Gesamtbenennung für das große, über 1 Mill. qkm bedeckende Gebirgssystem, das, zwischen
Himalaja und
Thien-schan gelegen, als das eigentliche Centralgebirge
Asiens gelten darf. (S.
Centralasien.) Es reicht vom Pamirhochlande
bis zur
Chinesischen Ebene (114° östl. L. von Greenwich), mit Hinzurechnung des
Hwai-Gebirges bis zur Stadt Nanking (119° östl. L. von Greenwich) und besteht im wesentlichen
aus geradlinigen, parallelen
Ketten, vorherrschend von der
Richtung West zu Nord nach
Ost zu
Süd.
Der östliche, im eigentlichen
China
[* 2] gelegene
Teil zeigt wenige, zusammengedrängte
Ketten und bildet das Scheidegebirge zwischen
Nord- und Südchina. Im mittlern
Teil tritt eine starke
Verbreiterung ein, die nach S. den 32., nach N.
den 40. Breitengrad erreicht. Eine große Zahl von
Ketten (von Lhassa bis Alaschan gegen 15) mit Einzelnamen bilden dieselbe.
Sie sind im mittlern Kuën-lun
weniger geschlossen; Längsthäler, größere Verflachungen und Beckensenkungen liegen
dazwischen, wie das sog. Zajdam, das Kuku-nor-Becken, das Hoang-Ho-Quellgebiet,
die Hochflächen des innern
Tibet. Im westl.
Teile tritt wieder eine Verschmälerung auf eine Haupt- und wenige dicht gedrängte
Nebenlinien ein.
Der westliche Kuën-lun
endigt unter etwa 75° östl. L. von Greenwich bei Begegnung mit
den
Ketten des Pamirsystems, nach andern setzt er sich mit nordwestl. Ausbiegung als östl.
Randgebirge des Pamirhochlandes unter dem
Namen Kisil-Jart bis zum
Thien-schan fort. Unter den
Ketten des mittlern Kuën-lun
ist der
südlichste Zug,
dem das mächtige
Tang-la-(Tan-la-)Gebirge angehört, wahrscheinlich als die Fortsetzung der Züge des westlichen
Kuën-lun
anzusehen;
der centrale Kettenzug, mit dem Hsiking-schan, Burchanbudda, der Marco
Polo-, der Prschewalski-Kette,
ist jedenfalls die Fortsetzung des östlichen Kuën
-lun;
dem mittlern Kuën-lun
allein gehört die nördlichste Gruppe von Kettenzügen
an, die man meist als Nan-schan zusammenfaßt. Im W. lenkt der Kuën-lun
die Nordenden der nach NW.
streichenden Himalajaketten bis zum
Parallelismus mit seiner
Richtung gegen W. ab;
umgekehrt beugt er im O. die Nordenden der nach NO. gerichteten Ketten Südchinas bis zur Ostrichtung um.
Die Scharung des Kuën-lun
mit den NNW. gerichteten
Gebirgszügen des hinterind.
Systems ist noch eine offene Frage. Ein Problem bildet ferner der Nord-
Artikel, die man unter
K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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