Kreppen
oder Krausen, Appreturverfahren für dünne Seiden- und Kammwollgewebe, bei dem diesen durch wiederholtes Stauchen der Schuß- und Kettenfäden eine rauhe, krause Beschaffenheit erteilt wird und die Gewebe [* 2] glanzlos und stark elastisch werden. Im allgemeinen sind zwei Verfahren bekannt. Nach dem einen, in Japan [* 3] heimischen, 1822 bekannt gewordenen Verfahren werden die den Eintrag des Gewebes bildenden Rohseidenfäden vor dem Verweben noch besonders teils rechts, teils links so stark gedreht, daß sie eine bleibende Streckung erfahren.
Durch Behandlung des Gewebes, in dem die so vorbereiteten Schußfäden mit verschiedener Drehungsrichtung abwechseln, mit
siedendem Wasser, suchen die Fäden wieder ihre ursprüngliche Länge anzunehmen und erleiden hierbei infolge der gegenseitigen
Bindung von
Kette und Schuß die beabsichtigte Längenstauchung. Das Gewebe schrumpft dabei um 20-30 Proz.
in der
Breite,
[* 4] um etwa 10 Proz. in der Länge zusammen. In Europa
[* 5] wird das Kreppen
leichter
Seiden- und Kammwollstoffe dadurch bewirkt, daß das Gewebe wiederholt über einen mit Haarfell bekleideten Tisch gezogen
oder das auf einem glatten Tisch ruhende Gewebe wiederholt mit einem Haarfell gestrichen wird. Auch sind
auf diesem Princip beruhende
Maschinen (Kreppmaschinen) zur Anwendung gekommen.