2) Krates aus Mallos in
Kilikien, einer der angesehensten griech.
Grammatiker, gründete zu
Pergamon
[* 2] eine eigne
Schule, welche zu
der alexandrinischen des
Aristarchos in grundsätzlichem
Gegensatz stand sowohl hinsichtlich der grammatischen Auffassung der
Sprache
[* 3] als in der
Interpretation des
Homer. Um 167
v. Chr. ging als Gesandter des
KönigsAttalos II. nach
Rom und
[* 4] hielt hier
Vorträge, die den ersten Anstoß zu grammatischen
Studien in
Rom gaben. Wahrscheinlich starb er um 145. Von
seinen zahlreichen
Schriften, von denen das Hauptwerk ein umfängliches kritisch-exegetisches über
Homer
war, sind nur noch die
Titel und dürftige
Fragmente vorhanden (hrsg. von Wegener, Kopenh. 1836).
griech. Grammatiker aus Mallus in Cilicien, daher auch Mallotes genannt, erhielt seine Bildung zu Tarsus, ging
später an den Hof
[* 5] des Attalus nach Pergamum und gründete daselbst eine besondere grammatische Schule,
die in ihren Grundsätzen der alexandrinischen Schule des Aristarchus (s. d.) entgegengesetzt war, indem sie im Anschluß
an die Stoiker von einem vermeintlich höhern philos. Standpunkt aus die Sprache betrachtete und von diesem aus auch stärkere
Unregelmäßigkeiten und Abweichungen von der Regel (Anomalien) erklären zu können glaubte. Krates hielt
später auch in Rom, wohin er in Begleitung der Gesandtschaft des Attalus 159 v. Chr. gekommen war, Vorträge, durch die er eine
große Wirkung erzielte; auch fertigte er den ersten Erdglobus an. -