Kraftsammler
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s. v. w. Akkumulator. [* 2]
Kraftsammler
3 Wörter, 36 Zeichen
Kraftsammler,
s. v. w. Akkumulator. [* 2]
von Armstrong erfundene Apparate, welche zunächst bestimmt waren, das für seine Wassersäulenmaschinen [* 4] erforderliche Wasser unter einem starken Druck zu sammeln und gleichsam für besondere (unterbrochene) Arbeiten vorrätig zu halten. Gewöhnlich besteht ein solcher Akkumulator aus einem senkrecht stehenden Cylinder, in welchen ein mit mächtigen Gewichten belasteter Kolben (dicht wie bei einer Pumpe) [* 5] taucht. Zum Füllen dieses Kraftmagazins benutzt man Dampfmaschinen, [* 6] welche Druckwasser in den Cylinder des Akkumulators pumpen und dessen Kolben nebst den Gewichten in die Höhe treiben, so daß die in längerer Zeit von der Pumpe verrichtete Arbeit aufgespeichert wird, um nachher zu intensiverer, allerdings dem entsprechend kürzerer Arbeitsleistung verwendet zu werden. Einen sehr kompendiösen und doch wirksamen Akkumulator von Lecointe zeigt unsre Abbildung. A ist der Preßcylinder und B der Kolben; ersterer ist auch außerhalb abgedreht, um der Röhre C als Führung zu dienen, auf deren untern Ring
[* 2] ^[Abb.: Akkumulatoren.] ¶
eine Anzahl Belastungsscheiben G gelegt werden kann. C ist mit B durch drei Stangen E und den Kreuzkopf [* 8] D verbunden. Dieser Akkumulator ist für hydraulische Ölpressen bestimmt, er steht zwischen diesen und der Injektionspumpe, und das von letzterer kommende Wasser wird durch das Rohr K eingeführt und ebenso durch die Röhren [* 9] I I I in die Cylinder der betreffenden Arbeitspresse geleitet. Hat der Kolben B seinen höchsten Hub erreicht, ohne daß die Arbeitspressen ein entsprechendes Wasserquantum verbrauchen, so tritt das Injektionswasser durch eine am untern Ende dieses Kolbens angebrachte Bohrung B' seitwärts ins Freie, ohne schädlich zu wirken.
Beim Aufwärtsgehen des Kolbens stößt die auf dem Kreuzkopf D vorhandene Scheibe H nach entsprechender Zeit an das Gewicht P, wodurch die Auslösung des Saugventils der betreffenden Injektionspumpen bewirkt wird. Der konstant erhaltene Druck bei diesem Akkumulator beträgt 100 kg pro QZentimeter oder fast 100 Atmosphären. Die Akkumulatoren finden vielfache Verwendung, so zum Betrieb hydraulischer Kräne (ganz besonders der Gieß- und Ingotkräne in Bessemerwerken), zum Betrieb hydraulischer Pressen (in Öl-, Papier-, Zucker-, Pulverfabriken, in Eisenbahnwerkstätten zum Aufziehen der Räder auf die Achsen etc.), der Schmiedepressen zum Schmieden in Gesenken etc. Bei einem Akkumulator der vorbeschriebenen Konstruktion bleibt der ausgeübte Druck immer konstant, wenn man nicht etwa die Belastung ändert.
Häufig ist es aber (besonders bei hydraulischen Pressen) erwünscht, den Druck variieren zu lassen. Um nun dabei die sehr umständliche Belastungsänderung zu vermeiden, hat Heinrich in Prag [* 10] einen Akkumulator ersonnen, bei welchem man mit Hilfe einer Steuerungsvorrichtung verschiedene Wasserpressungen erreichen kann. Das Prinzip dieses Akkumulators beruht darauf, daß ein konstantes Belastungsgewicht auf einen großen oder einen kleinen Kolbenquerschnitt oder auf die Differenz beider wirksam gemacht wird.
Wegen der letztern Wirkungsweise heißt der Akkumulator Differentialakkumulator. Ein Akkumulator ist wegen des kolossalen Gewichts ein sehr kostspieliger Apparat, deshalb wendet man in neuerer Zeit häufig Dampfakkumulatoren an, bei welchen statt des Gewichts ein großer, in einem Cylinder dicht anschließend beweglicher Kolben vorhanden ist. Dieser steht mit dem Kolben des Wassercylinders in Verbindung und bekommt den nötigen Druck durch Dampf, [* 11] der in seinen Cylinder eingelassen wird.
Vgl. Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre, Bd. 1 und 2 (2. Aufl., Braunschw. 1875);
Tellkampf, Hydraulische [* 12] Hebevorrichtungen in England (in der »Zeitschrift des Architekten- und Ingenieurvereins für Hannover« [* 13] 1857). -
Über galvanische s. Galvanische Batterie. [* 14]