Koussin
,
s. Brayera.
Koussin
3 Wörter, 21 Zeichen
Koussin,
s. Brayera.
Gattung aus der Familie der Rosaceen, vertreten durch eine Art: Brayera anthelmintica Kunth (Hagenia abyssinica Willd., s. Tafel »Arzneipflanzen [* 3] III«), [* 4]
den Kussobaum (Kussala), welcher in der abessinischen Bergregion zwischen 3000 und 4000 m ü. M. heimisch ist, bis 20 m hoch wird und durch geringelte, fast zottig behaarte Zweige, wechselständige, unpaarig gefiederte Blätter, achselständige, große Blütenrispen, grünrötliche Kelchblättchen, weiße Blumenblätter und kurzgeschnäbelte, eiförmige Nüßchen ausgezeichnet ist. Die weiblichen, bereits abgeblühten, mehr oder minder ausgebildete Früchte enthaltenden Rispen, bei denen die ausgewachsenen Kelchblätter dunkel purpurrot geworden sind, bilden das offizinelle Kusso (Kosso).
Sie schmecken zuerst schleimig, dann ekelhaft kratzend, anhaltend bitter und adstringierend, riechen schwach holunderartig und enthalten wenig saures ätherisches Öl und ein Harz, von welchem ein Teil saure Eigenschaft besitzt. Dies Kussin ist farblos, kristallinisch, in Alkalien löslich und schmilzt bei 193°. Kusso ist in Abessinien seit langer Zeit bei Menschen und Schafen gegen den Bandwurm [* 5] im Gebrauch; durch Karawanen kam es an den Nil, nach Ägypten [* 6] und dann nach Konstantinopel, [* 7] von wo es der französische Arzt Brayer nach Paris [* 8] brachte. Seit 1842 fand es allgemeine Verwendung als Bandwurmmittel und wird jetzt in der Regel gepulvert und mit Wasser angerührt gegeben. Zwei Dosen von je 5 g, in ½ oder 1 Stunde gegeben, treiben in der Regel den Wurm [* 9] mit dem Kopf ab. Die unentwickelten weiblichen und männlichen Blüten sind wenig wirksam, letztere scheinen brechenerregend zu wirken.