Kotfistel
,
s. v. w. Darmfistel.
Kotfistel
6 Wörter, 61 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Kotfistel,
s. v. w. Darmfistel.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kotfistel,
s. Leistengegend.
krankhafte Verbindung der Darmhöhle mit der äußern Körperoberfläche oder einem benachbarten Hohlorgan, z. B. dem Magen, [* 4] der Harnblase, oder mit einem andern Darmstück. Die Darmfistel stellt meistens einen engen Kanal [* 5] dar, durch welchen während der Verdauung Darminhalt entleert wird. Je nach der Stelle, an welcher die Darmfistel liegt, unterscheidet man Magen-, Dünndarm-, Dickdarm- und Mastdarmfistel. Die erstern sind sehr selten, die Mastdarmfisteln (s. d.) ungleich häufiger.
Die Fisteln zwischen Magen, Dünn- oder Dickdarm und der äußern Körperoberfläche entstehen entweder nach einer Verletzung (Schuß oder Messerstich) oder durch eine langsame Verschwärung, welche ihren Beginn entweder im Darm [* 6] nehmen, oder von der Haut [* 7] aus nach innen vordringen kann. Zuweilen wird die Verschwärung durch eine Krebsbildung mit Zerfall der Krebsmasse eingeleitet; bei Kindern beobachtet man zuweilen in der Gegend des Nabels eine Darmfistel, welche von tuberkulösen Geschwüren des Darms oder des Bauchfelles ausgegangen ist. Solche Fisteln, welche bei Bruchoperationen absichtlich angelegt werden, indem man nach Entfernung brandiger Darmschlingen die gesunden Darmwände mit der Haut vernäht und zur Heilung bringt, nennt man künstlichen After. Die Behandlung der Darmfistel ist meist sehr langwierig, da der hervorquellende Darminhalt die Heilung des Fistelganges stört; bei tuberkulösen oder krebsigen Geschwüren ist eine Heilung wegen der Allgemeinkrankheit kaum möglich.