Kosmologie
(griech.), Lehre [* 2] vom Weltall, der Inbegriff alles dessen, was vom Weltganzen unsern Sinnen und unserm Verstand erkennbar ist; sie wird Kosmonomie genannt, insofern bei der Weltbetrachtung hauptsächlich die Gesetze unterschieden werden, die dabei in Anwendung kommen, während der historische und beschreibende Teil derselben, welcher durch direkte Wahrnehmung erkannt wird, Kosmographie heißt. Der Teil der Kosmonomie, welcher die Bewegungsgesetze himmlischer Körper behandelt, von Laplace als Mécanique céleste bezeichnet, gehört zur Astronomie. [* 3] Als Kosmosophie bezeichnet man das nutzlose Bemühen, mit Hilfe der Mystik oder ¶
mehr
innern Beschauung oder auch durch die Gunst überirdischer Mächte vermeintliche Aufschlüsse zur Kenntnis des innern Zusammenhanges des großen Weltganzen zu erlangen. Kosmische Verhältnisse nennt man die (in Meteorologie, Geologie [* 5] etc. vielfach eingreifenden) Verhältnisse der Erde und ihrer Bewohner zur Natur im großen und ganzen, zu den allgemeinen, das ganze Weltall durchwaltenden Kräften der Schwere, des Lichts, des Magnetismus [* 6] und der Elektrizität, [* 7] ferner zu den übrigen Weltkörpern, zu Sonne, [* 8] Planeten, [* 9] Trabanten, im Gegensatz zu den tellurischen (die Erde allein oder doch in vorwiegender Weise berührenden) Verhältnissen. Kosmische Physik hat Joh. Müller den Teil der Physik genannt, der sich auf diese kosmischen Verhältnisse bezieht.
Vgl. Sonnenschmidt, Kosmologie
, Geschichte und Entwickelung des Weltbaues (2. Aufl., Köln
[* 10] 1879).