Kontrabaß
(ital. Contrabasso, franz. Contrebasse, engl. Double bass), 1) das größte der heute üblichen Streichinstrumente, gehört zur Familie der Violine und tauchte daher, wie das Violoncello, erst auf, als die Violine die Viola gänzlich aus dem Feld schlug, d. h. zu Anfang des 17. Jahrh. (vgl. Streichinstrumente). Die naturgemäß nur allmählich verschwindenden tiefen Baßstreichinstrumente der vorausgehenden Epoche waren die zur Familie der Violen gehörigen Baßviolen (große Baßgeige, Contrabasso da Viola, Violone, Violdagambenbaß).
Man hat im 17. Jahrh. den noch überboten und Rieseninstrumente gebaut, die doppelt so groß
waren; das neueste derartige
Experiment war der Oktobaß von Vuillaume (produziert auf der
Pariser
Ausstellung
1855, jetzt im Instrumentenmuseum des
Konservatoriums.). Der Kontrabaß
war ursprünglich wie heute mit vier
Saiten bezogen (wie alle
Instrumente der
Familie); zeitweilig zog
man es aber vor, ihn nur mit drei zu beziehen, und noch heute sind in
Italien
[* 2] und
England
dreisaitige Kontrabässe, deren
Klang voller ist, nicht selten.
Stimmung:
¶
mehr
Die Notierung für den Kontrabaß
ist eine Oktave höher, als die Töne klingen. Man schreibt für Orchesterbässe im Umfang vom Kontra-E
bis eingestrichen c. Berühmte Virtuosen älterer und neuerer Zeit auf dem Kontrabaß
sind: Dragonetti, Andreoli, Wach, August Müller,
Bottesini. - 2) Blechblasinstrument, Kontrabaß
der Harmonie (Bombardon), unter dem Namen in kreisrunder Form 1845 von
Cerveny konstruiert, vielfach nachgeahmt (Saxhorn-Kontrabaß
, Helikon, Pelliton), in C, B, F und Es. 1873 erbaute Cerveny
den noch eine Oktave tiefern Subkontrabaß
, in der Tiefe bis Doppelkontra-C reichend. - 3) In der Orgel eine 16-Fuß- oder
32-Fuß-Gambenstimme, die aber auch als 16-Fuß-Zungenstimme vorkommt.
^[img]