Konarski
,
Stanislaw, Reformator des polnischen Schulwesens im vorigen Jahrhundert, geb. 1700 zu Zarzyka im Palatinat Krakau, [* 2] trat im 15. Lebensjahr in den Orden [* 3] der Piaristen ein, wurde nach ¶
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längerm Aufenthalt in Rom,
[* 5] Frankreich und Deutschland
[* 6] 1730 am Warschauer Piaristenkollegium als Professor der Geschichte und
Rhetorik angestellt und machte sich durch seine Reformbestrebungen auf pädagogischem Gebiet in weiten Kreisen bekannt und
allgemein verehrt. Er starb nachdem er den Fall seiner erbitterten Gegner, der Jesuiten, erlebt hatte.
Konarski
legte durch seine Schrift »De emendandis eloquentiae vitiis« (1741) und durch seinen persönlichen Einfluß in dem von ihm
begründeten Collegium nobilium (1743) den Grund zu einer umfassenden Regeneration der polnischen Sprache
[* 7] und Litteratur. Der
polnischen Verfassungsgeschichte diente das von ihm geleitete Sammelwerk »Volumina
legum« (1733-82). Vergeblich erstrebte er durch sein Werk »O
skutecznym rad sposobie« (»Über die ersprießliche Art der Beratungen«,
1760-1763, 4 Bde.) die Abschaffung des Liberum veto auf den polnischen Reichstagen.
Vgl. Sarg, Die Piaristenschulen im ehemaligen
Polen und ihre Reform durch Konarski
(Meseritz 1865).