Kolophonium
(nach der Stadt
Kolophon,
Geigenharz), der Rückstand von der Gewinnung des
Terpentinöls aus
Terpentin. Man
schmelzt diesen Rückstand in offenen
Kesseln bis zum vollständigen
Verdunsten des
Wassers, läßt die
Unreinigkeiten sich absetzen und schöpft das klare
Harz aus. Man gewinnt in deutschen Waldgegenden und in
Österreich,
[* 2] in
größern
Quantitäten in
Frankreich und besonders in
Nordamerika.
[* 3] Das Kolophonium
ist gelb (französisches und amerikanisches) oder
braun (deutsches), glasartig durchsichtig oder durchscheinend, leicht zerreiblich, in der
Kälte geruchlos oder von schwachem
terpentinartigen
Geschmack, spez. Gew. 1,07, löslich in 8 Teilen
Alkohol von 71 Proz., auch in
Äther, fetten und flüchtigen
Ölen, nur teilweise in
Erdöl,
[* 4] schmilzt bei 130-135°, besteht
im wesentlichen aus Abietinsäureanhydrid, gibt mit ätzenden
Alkalien
Harzseifen, bei trockner
Destillation
[* 5] brennbare
Gase,
[* 6] eine ölige
Flüssigkeit, aus welcher
Harzessenz und
Harzöl abgeschieden werden können, und eine saure
wässerige
Flüssigkeit. Es dient zum
Bestreichen der Violinbogen und glatter Maschinenteile, an denen man eine starke
Reibung
[* 7] bezweckt, als
Pulver in der Veterinärpraxis, in viel größerer
Menge zur
Darstellung von
Harzseifen,
Harzöl, zum Auspichen
der
Fässer, zu
Siegellack,
Firnis,
Kitten,
Pflastern, zum
Löten, zum
Leimen des
Papiers, auf den
Theatern zu
Blitzpulvern etc. Colophonium succini,
Bernsteinkolophonium.