Kognak
(spr. konnjack), s. Franzbranntwein.
Kognak
274 Wörter, 1'920 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Kognak
(spr. konnjack), s. Franzbranntwein.
Kognak
heißt nach der gleichnamigen französischen, im Departement der Niedercharente gelegenen Stadt der aus dem Wein der Umgegend destillierte Branntwein. Alle aus Wein und Weinresten gewonnenen Branntweine heißen bekanntlich Franzbranntweine; unter ihnen steht der echte, wirklich aus Wein gebrannte K. obenan. Er hat einen eigentümlichen Wohlgeschmack, den ihm die dort wachsende Traube verleiht, ist fuselfrei und ursprünglich farblos, wird aber durch Lagern in eichenen Fässern weingelb. Da die Produktion auf eine einzelne Lokalität beschränkt ist, so kommt echte Ware an die wenigsten Trinker.
Der meiste sog. K. stammt daher aus andern Weingegenden, wie der unter dem
Namen Armagnak gehende, und wird jetzt auch in Deutschland am Rheine destilliert; oft ist er nur aus mit Hefe vergorenen Trestern
destilliert,
allermeist aber aus gewöhnlichem Sprit mit Zusätzen fabriziert. Frankreich produziert jährlich 30-35 Mill.
Liter K., wozu noch etwa 3-4 Mill. deutsches Produkt kommen. Man hat gefunden, daß der Rießlingwein,
die vorzüglichste rheinische Sorte, wenn er gerät, in geringern Jahrgängen gar nicht besser verwertet werden kann, als
zum Brennen von K. Da die Rheinweine bouquetreicher sind, als die französischen, so ist das Destillat sogar schon von Natur
besser und entwickelt besonders nach Ablauf einiger Jahre den feinen Rießlingsduft in hervorstechender
Weise. Dieses deutsche Erzeugnis ist sogar auf der letzten Pariser Industrieausstellung mit den höchsten Preisen ausgezeichnet
worden. Unter dem Namen Kognak
essenz hat man im Handel eine Flüssigkeit, die zur Bereitung von künstlichem K. dient und
aus einer Auflösung von echtem oder von künstlichem Kognaköl
(Weinbeeröl, s. d.)
in Spiritus besteht, dem man noch kleine Mengen verschiedner Äther zugefügt hat. - Eingangszoll s. Tarif im Anh. Nr. 25 b.
Kognaköl
Tarif Nr. 5 a.